DFB-Pokal:Massenschlägerei nach Pokalspiel in Darmstadt

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Die Polizei beim Einsatz nach dem Schlusspfiff zwischen Gladbach und Darmstadt. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Bei einer Massenschlägerei nach dem DFB-Pokalspiel SV Darmstadt 98 gegen Borussia Mönchengladbach sind drei Polizisten und ein Fan verletzt worden. Die Walter Tigers Tübingen haben das Basketball-Nachwuchstalent Bogdan Radosavljevic vom FC Bayern verpflichtet. Andrea Petkovic verpasst ihren dritten Turniersieg.

Massenschlägerei, DFB-Pokal: Bei einer Massenschlägerei nach dem DFB-Pokalspiel SV Darmstadt 98 gegen Borussia Mönchengladbach sind am Sonntagabend drei Polizisten und mindestens ein Gäste-Fan verletzt worden. Nach Angaben der Polizei vom Montag waren an der Auseinandersetzung mehr als 100 Fans aus beiden Lagern beteiligt. Die Einsatzkräfte setzten Schlagstöcke und Reizgas ein. Ein 55-jähriger Gladbach-Anhänger erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma, hat das Krankenhaus entgegen ärztlichen Rates jedoch schon wieder verlassen. Bereits kurz nach dem Pokal-Aus des Fußball-Bundesligisten durch ein 4:5 im Elfmeterschießen hatten rund 50 Borussia-Anhänger den Rasen gestürmt, waren von der Polizei aber schnell zurückgedrängt worden.

Basketball, Bundesliga: Die Walter Tigers Tübingen haben das deutsche Nachwuchstalent Bogdan Radosavljevic verpflichtet. Der 20-Jährige kommt vom Bundesliga-Konkurrenten Bayern München als letzter Zugang für die neue Saison und erhält einen Dreijahresvertrag. Der Center hatte sich in diesem Jahr für den Draft der Profiliga NBA angemeldet, war aber von keinem Team ausgewählt worden. Bei den Tigers hat Radosavljevic eine Ausstiegsklausel, die ihm einen Wechsel nach Nordamerika ermöglicht. "Allein die Tatsache, dass er sich trotz mehrerer besserer Angebote für die Walter Tigers entschieden hat, zeigt uns, dass er für uns alles geben will. Diese Verpflichtung stellt für uns absolut kein Risiko, sondern eine große Chance für unseren Klub dar", sagte Tigers-Manager Robert Wintermantel. Durch die Verpflichtung des U20-Nationalspielers hat Tübingen weiter einen Ausländerplatz frei, diesen erhält Aleksandar Nadjfeji. Der 36-jährige Serbe war ebenfalls von den Bayern gekommen und soll als Assistent von Trainer Igor Perovic arbeiten. Mit dem Radosavljevic-Transfer steht aber fest, dass der Routinier auch weiter als Spieler eingesetzt wird.

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Von Raphael Honigstein, London

Tennis, Washington: Andrea Petkovic hat das Finale des Turniers in Washington D.C. verloren und ihren dritten Titel auf der WTA-Tour verpasst. Die 25-Jährige aus Darmstadt musste sich im Endspiel der mit 235.000 Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung der an Position sieben gesetzten Titelverteidigerin Magdalena Rybarikova mit 4:6, 6:7 (2:7) geschlagen geben. Nach 1:56 Stunden verwandelte die Slowakin, die im Viertelfinale die topgesetzte Angelique Kerber (Kiel) bezwungen hatte, ihren zweiten Matchball und feierte in der amerikanischen Hauptstadt ihren insgesamt vierten Turniererfolg. "Es war eine ziemlich gute Woche. Insgesamt bin ich ganz zufrieden", sagte Petkovic: "Ich hätte mir hier gerne den Titel geholt, um wirklich das Gefühl zu haben, zurück zu sein. Aber es ist in Ordnung." Petkovic konnte im ersten Duell mit der Weltranglisten-43. Rybakrikova eine 4:0-Führung im ersten Satz nicht nutzen und gab in der Folge acht Spiele in Serie ab. Im zweiten Durchgang lag die Fed-Cup-Spielerin, die in Washington ihr siebtes WTA-Finale bestritt, auch deshalb schnell mit 1:4 in Rückstand. Zwar kämpfte Petkovic und ging sogar mit 6:5 in Führung, doch die 24-jährige Rybakrikova behielt im Tiebreak die Nerven. "Es war ein wirklich hartes Spiel, Respekt an Magda. Sie hat den Sieg heute wirklich verdient", sagte Petkovic. Petkovic, die nach zahlreichen Verletzungen auf dem Weg zurück zu alter Form ist, hatte zuletzt im Mai 2011 in Straßburg einen Turniersieg auf der WTA-Tour gefeiert. Der erste Erfolg war der ehemaligen Weltranglistenneunten 2009 in Bad Gastein gelungen. Zuletzt hatte Petkovic nach der Niederlage in der Qualifikation der French Open das ITF-Turnier in Marseille gewonnen und danach bei der WTA-Premiere in Nürnberg das Finale erreicht. Zwischenzeitlich war Petkovic bis auf Rang 177 abgerutscht, wird aber am Montag in die Top 50 zurückkehren.

Bei den Männern gewann der Argentiniert Juan Martin del Potro. Der an Nummer eins gesetzte 24-Jährige, der im Halbfinale Tommy Haas bezwungen hatte, setzte sich im Endspiel des mit 1,295 Millionen Dollar (ca. 975.000 Euro) dotierten Hartplatz-Turniers 3:6, 6:1, 6:2 gegen den Amerikaner John Isner durch.

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Von den zehn schnellsten Sprintern der Geschichte sind bis heute nur zwei unbelangt: Der jamaikanische Weltrekord-Mann Usain Bolt und sein Kollege Nesta Carter. Alle anderen 100-Meter-Läufer in den Top Ten wurden als Doper überführt, gesperrt oder standen vor Gericht. Einer dealte sogar mit Heroin. Eine Übersicht.

Von Jonas Beckenkamp

Badminton, WM: Europameister Marc Zwiebler (Bonn) ist erfolgreich in die Weltmeisterschaften im chinesischen Guangzhou gestartet. Gegen den Ukrainer Walerij Atraschtschenkow tat sich der an Nummer elf gesetzte Zwiebler allerdings bei seinem 21:15, 18:21, 21:14-Auftaktsieg schwer."Ich hab nicht sehr gut gespielt, aber die Bedingungen sind nicht einfach, deswegen bin ich froh über den Sieg - das ist alles was zählt", teilte der 29-Jährige via Facebook mit. Am Mittwoch trifft Zwiebler in der zweiten Runde auf den Briten Toby Penty. "Jetzt hab ich bis Mittwoch Zeit, meinen Rhythmus zu finden", schrieb Zwiebler. Auch Dieter Domke (Bischmisheim), zweiter deutscher Starter in China, gelang ein Sieg. Der 26-Jährige schlug den Tschechen Jan Fröhlich in nur 27 Minuten mit 21:10, 21:13. Nun geht es für Domke gegen Tien Minh Nguyen (Vietnam/Nr. 7). Im Dameneinzel ist nach der verletzungsbedingten Absage von Olga Konon (Bischmisheim) keine Deutsche am Start. Die Weltranglistendritte Juliane Schenk fehlt wegen Differenzen mit dem Deutschen Badminton-Verband (DBV).

Golf, Tiger Woods: Ein überragend aufspielender Tiger Woods hat zum achten Mal die World Golf Championships in Akron/Ohio gewonnen. Der Weltranglistenerste aus den USA behauptete am Sonntag seine deutliche Führung bei dem mit 8,75 Millionen Dollar dotierten Turnier mit einer 70-er Runde und siegte mit insgesamt 265 Schlägen überlegen vor Titelverteidiger Keegan Bradley aus den USA und dem Schweden Henrik Stenson (beide 272). Für seinen 79. Sieg auf der US-PGA-Tour kassierte der 37-jährige Kalifornier ein Preisgeld von 1,4 Millionen Dollar. Auch Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer überzeugte bei der hochkarätig besetzten Veranstaltung im Firestone Country Club als geteilter Neunter. Dem 28-Jährigen aus Mettmann gelang am Schlusstag eine starke 66-er Runde auf dem Par-70-Kurs, er beendete das Turnier mit insgesamt 276 Schlägen. Damit zeigte Kaymer vier Tage dem vierten Major-Turnier des Jahres seine ansteigende Form. Topfavorit auf den Titel bei der PGA Championship im Oak Hill Country Club in Rochester ist aber Woods. Der 14-malige Major-Sieger spielte in Akron die versammelte Weltelite in Grund und Boden und gewann bereits sein fünftes Turnier auf der US-Tour in diesem Jahr.

DTM, Moskau: Audi-Pilot Mike Rockenfeller (Neuwied) hat das erste DTM-Rennen auf russischem Boden gewonnen und mit seinem zweiten Saisonsieg die Führung in der Gesamtwertung ausgebaut. Der 29-Jährige holte am Sonntag gemeinsam mit seinem Markenkollegen Mattias Ekström den Audi-Doppelsieg auf dem neuen Moskau Raceway. Der Schwede zeigte sich damit wenig beeindruckt von seiner Disqualifikation nach seinem Sieg vor drei Wochen am Norisring. Dritter wurde der Brasilianer Augusto Farfus im BMW. In der Gesamtwertung liegt Rockenfeller mit nun 94 Punkten bereits 27 Zähler vor Titelverteidiger Bruno Spengler (BMW/67) aus Kanada, der nach einem missratenen Rennen nur 19. wurde. Der englische Vizemeister Gary Paffett (Mercedes) musste sich mit dem fünften Platz begnügen, der frühere Formel-1-Pilot Timo Glock (Wersau/BMW) wurde nur 16.

Die Sorge wegen eines möglichen Rennabruchs blieb am Sonntag unbegründet. Am Samstag war nach einer Sperrung des Luftraums über dem Kurs das Qualifying abgebrochen worden, anscheinend hatte der Überflug des Staatspräsidenten Wladimir Putin diese Maßnahme erzwungen. Der Rettungshubschrauber durfte daraufhin nicht ausrücken, ein sicheres Qualifying war damit nicht mehr zu gewährleisten.

DFB, Viagogo: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erwägt juristische Schritte gegen den umstrittenen Tickethändler Viagogo. Das Unternehmen habe "schon Karten für das Länderspiel in Stuttgart gegen Chile im Jahr 2014 angeboten. Für diese Karten haben wir noch nicht mal Preise festgelegt. Diese Vorgehensweise halte ich für unseriös", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach der Bild am Sonntag: "Unsere Juristen befassen sich mit dem Thema. Es kann nicht sein, dass jemand Karten für unsere Veranstaltungen anbietet, obwohl er keinen entsprechenden Vertrag mit dem DFB hat." Bundesligist Schalke hatte kürzlich einen erst eine Woche laufenden Vertrag mit der Ticketbörse nach massiven Fanprotesten fristlos gekündigt. Viagogo erhält von Fußball-Vereinen Karten, die das Unternehmen mit teils erheblichen Preisaufschlägen verkauft.

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