Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat das Jahr 2015 mit einem Gewinn von zirka 3,6 Millionen Euro abgeschlossen. Gegenüber dem vorangegangenen Jahr bedeutete das zwar einen erheblichen Rückgang des Erlöses, aber Präsident Reinhard Grindel und Schatzmeister Stephan Osnabrügge gaben sich bei der Vorstellung des Finanzberichts am Donnerstag trotzdem zufrieden. Sie erklärten das Ergebnis in erster Linie mit dem Rückgang bei den Einnahmen der Nationalmannschaft, die von rund 60,5 Millionen im Jahr des WM-Triumphs auf knapp 38,8 Millionen Euro sanken. Der maßgebliche Aspekt sei, dass die Zahl der Qualifikationsspiele auf eigenem Platz geringer und die Zuwendungen aus der Zentralvermarktung entsprechend niedriger gewesen seien. Auch die Kosten für die Folgen der WM-Affäre fielen ins Gewicht: Für 2015 verbuchte der Verband für die Arbeit der Anwaltskanzlei Freshfields 2,2 Millionen Euro, für 2016 sind 2,9 Millionen Euro vorgesehen.
Der DFB hatte als Konsequenz aus der WM-Affäre einen detaillierten Finanzbericht angekündigt. "Wir sind dazu nicht verpflichtet, fühlen uns aber dazu verpflichtet", sagte Präsident Grindel. Der Ertrag betrug 228,2 Millionen Euro, der Aufwand 224,6 Millionen Euro. Die Bilanzsumme liegt bei 281 Millionen Euro, das Eigenkapital bei 192,2 Millionen. Die Rücklagen umfassen 167,9 Millionen Euro, von denen drei Viertel nur für den ideellen Bereich sind. Die Rücklagen sind zuletzt bereits abgeschmolzen worden, das soll sich fortsetzen. Ersichtlich ist aus dem Bericht auch, dass der DFB Immobilien im Wert von 18,8 Millionen Euro besitzt.
Das größte finanzielle Projekt des DFB in den nächsten Jahren ist der Neubau der Verbandszentrale auf der bisherigen Galopprennbahn in Frankfurt. Dieser ist mit 109 Millionen Euro veranschlagt. Teil von dessen Finanzierung sind eine extra gebildete Rücklage und ein Zuschuss durch die internationalen Verbände. Der DFB kündigte auch an, das Eigenkapital der Tochtergesellschaften zu gebrauchen.