Deutschland bei der Volleyball-EM:Beeindruckender Spurt ins Viertelfinale

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Deutsche Volleyball-Frauen: Direkt im Viertelfinale (Foto: dpa)

Auch die Türkei kann gegen Deutschland nicht bestehen: Bei der Heim-EM gewinnt das deutsche Team die dritte Partie und sichert sich somit den Einzug ins Viertelfinale. Mit-Gastgeber Schweiz muss sich schon aus dem Turnier verabschieden.

Die deutschen Volleyballerinnen haben bei der Heim-EM nach einer Klassevorstellung gegen die Türkei das Viertelfinale erreicht. Die Mannschaft von Bundestrainer Giovanni Guidetti zeigte sich im letzten Vorrundenspiel gegen den Titel-Mitfavoriten vom Bosporus weiter gereift und darf nach dem dritten Sieg im dritten Spiel als Erster der Gruppe A erstmal zwei Tage Durchschnaufen. Beim 3:0 (25:19, 25:23, 27:25) vor 5900 Zuschauern im westfälischen Halle bot der EM-Zweite von 2011 phasenweise beeindruckenden Volleyball.

Nach ihrer makellosen Bilanz will die junge Auswahl um Kapitänin Margareta Kozuch am Mittwoch (17.00 Uhr/Sport1) ins Halbfinale einziehen. Dafür muss der Sieger der Partie Kroatien gegen die Niederlande aus dem Weg geräumt werden. Oranje hatte nach zwei knappen Startniederlagen in der deutschen Gruppe mit einem 3:0 gegen Spanien (25:16, 25:14, 25:18) in einem besseren Trainingsspiel als Dritter den Einzug ins Achtelfinale perfekt gemacht.

Das Kräftemessen mit der Türkei war eine Partie ohne Geheimnisse. Alleine sechs Bosporus-Nationalspielerinnen aus dem EM-Kader stehen bei Guidettis Verein Vakifbank Istanbul unter Vertrag. Darunter auch Bahar Toksoy, die der Italiener am 20. September heiraten will. Man kennt sich bestens. Ein erstes Endspiel hatte Guidetti den Gruppen-Gipfel auch genannt - und die Fans in Westfalen bekamen einen attraktiven Schlagabtausch geboten.

Mit Mut zum Risiko und hoher Intensität agierten die deutschen Schmetterkünstlerinnen. Der vielgelobte Angriff der Türkei um die blasse Gözde Sonsirma kam da gar nicht wie gewohnt zum Zug. Stattdessen ließ Maren Brinker ein ums andere Mal mit ihren Schmetterbällen aufhorchen. Mit dem sicheren Mittelblock um Christiane Fürst erspielte sich das DVV-Team eine 18:13-Führung, die Kozuch schließlich mit dem zweiten Satzball zum 25:19 veredelte. Die Guidetti-Schützlinge präsentierten sich in ihrem dritten EM-Auftritt gereift. Was gegen Spanien und die Niederlande vor allem im Angriff noch nicht ganz geklappt hatte, lief nun schon merklich besser. Ein echter Entwicklungssprung, der hoffen lässt.

Bissig machte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) auch im zweiten Abschnitt weiter. Respekt vor dem EM-Dritten von 2011? Ja! Angst? Nein! Nach dem 10:7 kippte aber das Spiel. Leichte Fehler der Deutschen, eine verbesserte Feldabwehr der Türkinnen - und schon lag das DVV-Team 10:16 hinten. Guidetti zürnte, die Standpauke zeigte aber schnell Wirkung. Mit einer Finte sicherte Kathleen Weiß Durchgang zwei.

Die DVV-Frauen ließen auch im dritten Satz nicht nach und ließen die Türkinnen weiter nicht zur Entfaltung kommen. Der verwandelte Matchball zum 3:0 sorgte für schwarz-rot-goldenen Jubel.

Co-Gastgeber Schweiz hat sich bei der Volleyball-EM nach der dritten Niederlage frühzeitig aus dem Turnier verabschiedet. Zum Abschluss der Vorrunde unterlagen die Schweizerinnen in der Gruppe B in Zürich Frankreich mit 2:3 (25:17, 17:25, 26:24, 17:25, 15:9). Mitfavorit Italien und Belgien trafen am Abend im Kampf um die direkte Viertelfinalqualifikation aufeinander.

Die Niederlande zogen nach einem 3:0 (25:16, 25:14, 25:18) über Außenseiter Spanien in der deutschen Vorrundengruppe A als Tabellendritter in die Play-off-Runde ein. Deutschland und die Türkei spielten am Abend den Gruppensieg aus.

Kroatien erreichte nach einem 3:0 (25:19, 25:10, 25:19) gegen Weißrussland als Zweiter der Gruppe C die K.o.-Phase und bekommt es nun am Dienstag mit den Niederlanden zu tun. Die Weißrussinnen treffen auf den Verlierer der Begegnung zwischen der Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) und den Türkinnen. Gruppensieger Russland traf am Abend noch auf die bereits ausgeschiedene Mannschaft aus Aserbaidschan.

In Schwerin schickte das tschechische Team Bulgarien mit einem 3:2 (14:25, 25:20, 29:31, 25:19, 15:11) nach Hause. Den Gruppensieg machten Titelverteidiger Serbien und Polen am Abend unter sich aus. Die Tabellenersten der vier Vorrundengruppen qualifizieren sich direkt für die Runde der letzten Acht, die Zweiten und Dritten müssen den Umweg über die Play-offs nehmen. Dort spielen sie die Gegner der Gruppensieger aus.

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