Deutscher Volleyball-Meister:Friedrichshafen schnappt Berlin den Titel weg

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Große Freude bei den Friedrichshafener Volleyballern: Erstmals seit 2011 sind sie wieder Deutscher Meister. (Foto: dpa)

Der Rekordchampion gewinnt erstmals seit 2011 wieder die deutsche Volleyball-Meisterschaft. Die deutschen Eishockey-Spieler gehen bei der WM gegen Kanada unter. Deutschlands Handballer verpassen die vorzeitige EM-Qualifikation.

Volleyball, Deutsche Meisterschaft: Rekordchampion VfB Friedrichshafen hat erstmals seit 2011 wieder die deutsche Volleyball-Meisterschaft gewonnen. Die Mannschaft von Ex-Bundestrainer Stelian Moculescu setzte sich in eigener Halle mit 3:1 (25:19, 18:25, 25:20, 26:24) gegen Titelverteidiger Berlin Recycling Volleys durch und feierte die 13. Meisterschaft der Klubgeschichte. Die spannende Finalserie in der Bundesliga endete 3:2. In den vergangenen beiden Jahren hatte sich Friedrichshafen den Berlinern im Endspiel jeweils mit 1:3 geschlagen geben müssen. In den Jahren 2012, 2013 und 2014 holten die Hauptstädter zuletzt drei Meisterschaften in Serie und verpassten nun den siebten Erfolg der Vereinshistorie. Größter Saisonerfolg für die BR Volleys von Trainer Mark Lebedew bleibt damit Rang drei in der Champions League.

Eishockey-WM: Deutschlands Eishockey-Nationalmannschaft hat beim 0:10 (0:4, 0:5, 0:1) gegen Kanada im zweiten WM-Spiel in Prag ein Debakel erlebt. Am Sonntag nutzten die kanadischen NHL-Superstars vor 15 046 Zuschauern jeden noch so kleinen Fehler des deutschen Teams gnadenlos. Sidney Crosby (9. Minute) Taylor Hall (9./23./40.), Cody Eakin (17./20.), Aaron Ekblad (25.), Claude Giroux (28.), Tyler Ennis (36.) und Matt Duchene (43.) per Penalty trafen. Zum davor letzten Mal hatte Deutschland bei der WM 2012 in Stockholm beim 4:12 gegen Norwegen zweistellig verloren. Bundestrainer Pat Cortina hatten vor der WM 22 Absagen ereilt.

Handball, EM-Qualifikation: Die deutschen Handballer haben die vorzeitige Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 in Polen verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson unterlag beim WM-Vierten Spanien nach einer schwachen Angriffsleistung 20:26 (8:11) und musste die Tabellenführung an die punktgleichen Iberer (jeweils 6:2) abgeben. Vier Tage nach dem 29:28-Sieg in Mannheim gegen den ehemaligen Weltmeister waren Steffen Weinhold und Kapitän Uwe Gensheimer in Leon mit jeweils fünf Toren bester deutscher Werfer. Die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) hat trotz der ersten Niederlage im vierten Qualifikationsspiel gute Chancen, das EM-Ticket in den beiden abschließenden Spielen beim punktlosen Schlusslicht Finnland (10. Juni) und vier Tage später gegen Österreich (4:4) zu lösen. Die ersten beiden Teams jeder Gruppe sind im Januar in Polen mit dabei.

Basketball, BBL: Die Brose Baskets aus Bamberg haben im direkten Duell mit Alba Berlin die Spitzenposition zum Abschluss der regulären Saison in der Basketball-Bundesliga verteidigt. Dank des 78:72 (38:40)-Erfolgs am Sonntag beim Lieblingsgegner genießen die Franken als topgesetztes Team in den Playoffs bis in ein mögliches Finale Heimvorteil. Bamberg bekommt es im Viertelfinale am Samstag erstmals mit dem Außenseiter MHP Riesen Ludwigsburg zu tun, Berlin trifft einen Tag später zum Start seiner best-of-five-Serie auf Pokalsieger EWE Baskets Oldenburg.

Im packenden letzten Spiel der Hauptrunde glänzte Aufbauspieler Bradley Wanamaker mit 16 Punkten für Bamberg, das wie zuletzt 2013 wieder als Nummer eins in die Playoffs geht. "Platz eins bedeutet nicht alles, aber viel", sagte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi bei "beko-bbl.tv". Für Alba waren auch 13 Zähler von Alex Renfroe zu wenig, so dass die erhoffte Revanche für die beiden schmerzhaften Niederlagen dieser Saison misslang. In der Hinrunde hatte Bamberg die Berliner mit 98:69 deklassiert, im Pokal-Halbfinale gab es ein ebenfalls deutliches 86:65 für das Team von Trainer Andrea Trinchieri. Die K.o.-Runde beginnt am Mittwoch mit dem Duell zwischen Bonn und Ulm, die vierte Viertelfinal-Partie bestreiten Titelverteidiger FC Bayern München und Frankfurt.

Basketball, NBA: Titelverteidiger San Antonio Spurs ist bereits in der ersten Play-off-Runde der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA ausgeschieden. Die Texaner unterlagen in einem hochdramatischen siebten Spiel gegen die Los Angeles Clippers mit 109:111 und mussten sich in der Auftaktserie der Western Conference mit 3:4 geschlagen geben. Im Vorjahr hatte sich das Spurs-Starensemble um Tim Duncan und Tony Parker im Finale gegen die Miami Heat noch hochüberlegen die Meisterschaft gesichert. Im Staples Center von Los Angeles sorgte nun Chris Paul mit einem schwierigen Treffer eine Sekunde vor Schluss für die Entscheidung. "Das war ein emotionaler Sieg. Es ist eine Schande, dass das die erste Runde war. Wir standen mit dem Rücken zur Wand und haben es trotzdem geschafft", sagte der zweimalige Olympiasieger Paul, der mit 27 Punkten zum Topscorer der Clippers avancierte. Bei den Spurs, die erstmals seit 2011 im Achtelfinale scheiterten, steuerte Routinier Tim Duncan ebenfalls 27 Zähler bei. Im Viertelfinale treffen die Clippers nun auf die Houston Rockets, die zum Auftakt die Dallas Mavericks um Superstar Dirk Nowitzki souverän mit 4:1 bezwungen hatten. Nationalspieler Dennis Schröder kämpft mit den Atlanta Hawks gegen die Washington Wizards um den Halbfinaleinzug.

Basketball, BBL: Die Artland Dragons aus Quakenbrück stellen mit sofortiger Wirkung ihren Spielbetrieb ein und verlieren damit ihren Platz in der Basketball-Bundesliga. Dies gab der niedersächsische Verein am Sonntag überraschend bekannt. Begründet wurde der Ausstieg mit den Standortnachteilen des Klubs und den daraus resultiereden finanziellen Bedingungen. Die Dragons waren 2003 in die Bundesliga aufgestiegen. In ihrer besten Saison 2006/2007 wurden sie deutscher Vize-Meister. Ein Jahr später gewannen sie den BBL-Pokal. Die aktuelle Bundesliga-Saison hatten die "Drachen" am 30. April mit dem elften Platz und einer 99:100-Heimniederlage gegen Schlusslicht und Absteiger Crailsheim Merlins abgeschlossen. Die Nachricht vom Rückzug löste bei den Fans große Bestürzung aus, die Homepage des Klubs war am Sonntag zeitweise nicht mehr zu erreichen. In einer Mitteilung bedankte sich der Klub bei Fans und Sponsoren für die jahrelang Treue. Die Artland-Arena war in den letzten 128 Spielen stets ausverkauft. Allerdings bietet die Heimspielstätte der Dragons lediglich 3000 Zuschauern Platz.

Tennis, Madrid: Aus dem Kreis der fünf deutschen Spielerinnen haben Andrea Petkovic (Darmstadt) und Julia Görges (Bad Oldesloe) beim WTA-Turnier in Madrid die zweite Runde erreicht. Petkovic gewann ihr Auftaktmatch gegen die Italienerin Flavia Pennetta mit 6:3, 7:5 und trifft nun auf die Rumänin Irina-Camelia Begu. Görges setzte sich nach einem wechselvollen Spiel gegen die Neuseeländerin Marina Erakovic mit 6:1, 0:6, 6:4 durch, ihre nächste Gegnerin ist die Spanierin Carla Suarez Navarro.

Angelique Kerbers Siegesserie auf der WTA-Tour ist hingegen gerissen. Die Fed-Cup-Spielerin, die zuletzt die Sandplatzturniere in Stuttgart und Charleston/South Carolina gewonnen hatte, unterlag zum Auftakt in Madrid Samantha Stosur (Australien) 6:4, 3:6, 3:6. Kerber (Kiel) hatte bis zum Match gegen die ehemalige French-Open-Finalistin elf Spiele in Folge gewonnen. Im fünften Duell mit Stosur kassierte Kerber die dritte Niederlage. Noch im Februar hatte sie die US-Open-Siegerin von 2011 im Fed Cup deutlich geschlagen. Nicht besser als Kerber erging es Sabine Lisicki (Berlin) und Mona Barthel (Bad Segeberg) im Vergleich mit zwei US-Spielerinnen. Lisicki verlor trotz erbitterter Gegenwehr mit 6:7 (3:7), 6:3, 5:7 gegen Coco Vandeweghe, Barthel war beim 3:6, 2:6 gegen Christina McHale chancenlos. Am Abend spielte noch Julia Görges (Bad Oldesloe) gegen die Neuseeländerin Marina Erakovic um den Einzug in die zweite Runde.

Bundesliga, BVB: Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund muss drei Monate auf Stürmer Adrian Ramos verzichten. Der kolumbianische Nationalspieler erlitt nach Klubangaben am Freitag im Training eine schwere Knöchelverletzung, die eine solch' lange Zwangspause nach sich ziehe. Eine Diagnose bei Jakub Blaszczykowski erfolgt laut BVB erst am Montag. Der polnische Internationale war beim 1:1 am Samstag bei 1899 Hoffenheim bereits in der 41. Minute ausgewechselt worden.

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