Chinesischer Investor in Madrid:45 Millionen für ein bisschen Atlético

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Wang Jianlin freut sich: Ihm gehören jetzt Anteile eines Fußballklubs. (Foto: REUTERS)

Ein Millionär aus Fernost kauft sich bei Spaniens Fußballmeister ein, Maria Scharapowa muss zweieinhalb Stunden leiden und der FC Chelsea spielt ohne André Schürrle nur Remis.

Fußball, Spanien: Der chinesische Milliardär Wang Jianlin ist für 45 Millionen Euro als Anteilseigner beim spanischen Fußballmeister Atlético Madrid eingestiegen. Der Deal wurde auf einer Pressekonferenz des von Jianlin geführten Unternehmens Wanda Group am Mittwoch in Peking bekannt. Demnach erwirbt der Unternehmer 20 Prozent der Aktienanteile des Clubs. Teil des Abkommens ist auch der Bau eines Jugendzentrums in Madrid für 30 Millionen Euro und die Errichtung drei weiterer Fußball-Schulen in China. Damit sollen insbesondere chinesische Jugendspieler besser gefördert werden. Atlético-Geschäftsführer Miguel Angel Gil soll mit einem Anteil von 52 Prozent aber der größte Anteilseigner des Vereins bleiben. Wang Jianlin gilt mit einem Vermögen von rund 13 Milliarden Euro als einer der reichsten Männer in China. Mit dem von ihm geführten Konzern hatte er im vorigen Jahr bereits für 265 Millionen Euro das Madrider Hochhaus "Edificio España" gekauft, eines der Wahrzeichen der spanischen Hauptstadt. Das Bauwerk an der Plaza de España war Ende der 50er Jahre als der erste Wolkenkratzer in Spanien errichtet worden.

Tennis, Australian Open: Maria Scharapowa hat nach der Abwehr von zwei Matchbällen ein peinliches Zweitrunden-Aus bei den Australian Open gerade noch verhindern können. In einem russischen Duell musste die Melbourne-Siegerin von 2008 lange zittern, ehe das 6:1, 4:6, 7:5 gegen die Qualifikantin Alexandra Panowa (WTA-Nr. 150) unter Dach und Fach gebracht war. "Ich bin einfach nur froh, es irgendwie geschafft zu haben. Ich habe nicht mein bestes Tennis gespielt, und Alexandra hatte nichts zu verlieren", sagte die 27-jährige Scharapowa, die sich 51 unerzwungene Fehler erlaubte. In der 2:32 Stunden langen Partie in der 15.000 Zuschauer fassenden Rod-Laver-Arena lag Scharapowa im entscheidenden Satz bereits mit 1:4 zurück und musste beim Stand von 4:5 zwei Matchbälle abwehren. Dies tat die fünfmalige Grand-Slam-Gewinnerin allerdings im Stil eines Champions: Mit zwei Vorhand-Gewinnschlägen. Zuletzt war Scharapowa 2013 in Wimbledon in der zweiten Runde eines Major-Turniers ausgeschieden.

Fußball, England: Der FC Chelsea ist im Halbfinal-Hinspiel des englischen Ligapokals ohne Fußball-Weltmeister André Schürrle zu einem 1:1 (1:0) bei Rekordsieger FC Liverpool gekommen. Offensivspieler Schürrle (24), am Wochenende im Premier-League-Spiel bei Swansea City (5:0) noch Torschütze, stand nicht im Kader der Blues. Eden Hazard (18.) brachte Chelsea an der Anfield Road mit einem Foulelfmeter in Führung. Zuvor war der Belgier von Emre Can, wie Schürrle früherer Leverkusener, gefoult worden. Raheem Sterling (59.) glich für Liverpool aus. Die Reds haben den Wettbewerb achtmal, Chelsea viermal gewonnen.

Doping in Russland: Gleich drei russische Geher-Olympiasieger sind wegen Dopingvergehen gesperrt worden. Waleri Bortschin (28) darf als Wiederholungstäter acht Jahre lang keine Wettkämpfe bestreiten, Sergej Kirdjapkin (34) und Olga Kaniskina (30) wurden für 38 Monate verbannt. Dies gab die nationale Anti-Doping-Agentur bekannt. Außerdem teilte die Agentur auf ihrer Website mit, dass der wie Bortschin zum zweiten Mal erwischte Wladimir Kanaikin (29) lebenslang gesperrt wurde. Auch der frühere Weltmeister Sergej Bakulin (28) darf über einen Zeitraum von 38 Monaten nicht an den Start gehen. Kirdjapkin, 50-km-Goldmedaillengewinner von London 2012, die bereits vom Leistungssport zurückgetretene Kaniskina und Bortschin, beide in Peking 2008 Sieger über 20 km, wurden allesamt wegen auffälliger Werte im biologischen Pass bestraft. Da die Sperren rückwirkend zum 15. Oktober 2012 ausgesprochen wurden, kann Kirdjapkin seinen Titel bei den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro verteidigen.

Handball-WM: Die Handball-Teams aus Frankreich, Schweden und Ägypten haben bei der Weltmeisterschaft in Katar vorzeitig das Achtelfinale erreicht. Olympiasieger Frankreich reichte dazu am Dienstag in Doha ein 26:26 (12:14) gegen Island, um mit fünf Punkten Platz zwei in der Gruppe C zu behaupten. Bester Werfer bei der Equipe tricolore, die schon 18:21 hinten lag, war Nikola Karabatic mit sechs Treffern. Der Olympia-Zweite Schweden gewann beim 27:19 (15:6) gegen Algerien auch sein drittes Spiel und führt die Gruppe weiter ohne Verlustpunkt an. Ägypten setzte sich mit 27:24 (13:10) gegen Tschechien durch und kam ebenfalls vorzeitig eine Runde weiter. Dagegen bleibt Tschechien weiter sieglos. Die Mannschaft um den Kieler Filip Jicha kassierte schon die dritte Niederlage in Serie. Polens Handballer haben mit ihrem zweiten Sieg bei der WM in Katar ihre Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales gewahrt. Das Team des deutschen Trainers Michael Biegler gewann am Dienstag gegen Russland mit 26:25 (12:13). Andrzej Rojewski vom SC Magdeburg war vor rund 3000 Zuschauern mit sechs Treffern bester Werfer für Polen. Im zweiten Spiel der Vorrundengruppe D setzte sich der nächste deutsche Gegner Argentinien mit 32:20 (13:11) gegen Saudi-Arabien durch.

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