Boxen:Polizei ermittelt gegen Fury wegen homophober Sprüche

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Fury beim Kampf gegen Klitschko (Foto: REUTERS)
  • Tyson Fury gewann überraschend gegen Wladimir Klitschko, doch nun bekommt der Boxer richtig Ärger: Die Polizei ermittelt wegen homophober Äußerungen.
  • Zudem wurde ihm einer seiner vier gewonnenen Schwergewichtsgürtel wieder aberkannt.

Box-Weltmeister Tyson Fury könnte für seine verbalen Entgleisungen zur Rechenschaft gezogen werden. Die britische Polizei ermittelt wegen seiner homophoben Äußerungen gegen den Klitschko-Bezwinger. Dies bestätigte eine Sprecherin der Polizei Manchester der Nachrichtenagentur AFP. Der 27-Jährige hatte in Interviews gesagt, dass Homosexualität im gleichen Maße verboten gehöre wie Pädophilie. Ein TV-Zuschauer hat Fury deswegen angezeigt.

Doch Fury droht weiterer Ärger: Er muss einen seiner vier gewonnenen Schwergewichtsgürtel wieder abgeben. Wie die BBC am Mittwoch berichtete, wurde dem Briten der Titel des Verbandes IBF entzogen. "Es ist richtig, ihm wurde der Gürtel aberkannt", bestätigte der IBF-Vorsitzende Lindsey Tucker. Grund sei, dass Fury eine Klausel für einen Rückkampf gegen Klitschko, den er vor eineinhalb Wochen besiegt hatte, unterschrieben habe, anstatt gegen seinen ukrainischen IBF-Pflichtherausforderer Wjatscheslaw Hlaskow anzutreten.

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Die Polizei in Manchester wiederum ließ am Mittwoch mitteilen, sie nehme die Ermittlungen "sehr ernst". Nach den Äußerungen hatten Tausende Briten auf Furys Ausschluss von der BBC-Sportlerwahl gedrängt. Der Engländer, der am 28. November in Düsseldorf sensationell Wladimir Klitschko entthront hatte, war zuletzt mehrfach wegen diskriminierender Äußerungen aufgefallen. Für ihn gehören Frauen "in die Küche oder auf den Rücken".

Zuletzt hatte er sich die Sportelite seiner Nation, namentlich Formel-1-Champion Lewis Hamilton und Tennis-Spieler Andy Murray, vorgenommen. "Was braucht man denn an Persönlichkeit, um ein Auto hundertmal um einen Kurs zu fahren oder einen Ball hin und her zu schlagen? Nicht wirklich viel, oder?", sagte er in einem Video-Interview, nachdem mehr als 100 000 Landsleute in einer Petition Furys Streichung von der Nominierungsliste zum "BBC Sportler des Jahres" gefordert hatten, die Hamilton und Murray anführen. Und überhaupt: Die Unterzeichner der Petition seien "50 000 Wi...r".

"Ich weiß zu einer Million Prozent, dass ich mehr Persönlichkeit in der Spitze meines kleinen Fingers habe als sämtliche Nominierten zusammen", polterte das Schwergewicht Fury weiter: "Jeder im Land weiß das. Wenn es nach Persönlichkeit geht, gibt es nur einen Sieger. Und wenn es nach sportlichem Erfolg geht, dann gibt es auch nur einen Sieger."

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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