Basketball:Zu viele Dreier

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Die Basketballer des FC Bayern verlieren wieder früh den Anschluss. Bis zuletzt müssen sie um ihre Körbe kämpfen und unterliegen Zenit St. Petersburg schließlich mit 88:99.

Von Joachim Mölter

Die Basketballer des FC Bayern München haben es am Mittwochabend versäumt, ihren Spitzenplatz in der Eurocup-Vorrundengruppe C zu verteidigen und sich eine günstige Ausgangsposition für die nächste Runde zu sichern. Sie verloren zu Hause gegen Zenit St. Petersburg 88:99 (42:51) und fielen dadurch auf Rang zwei der Fünfer-Gruppe zurück. Gruppenerster ist UCAM Murcia, das nach dem 86:75 in Podgorica 4:1 Siege aufweist. München und St. Petersburg haben je 3:2 Erfolge auf ihrem Konto, in der Endabrechnung hätte Bayern den direkten Vergleich mit Zenit aber verloren.

In eigener Halle ließen sich die Münchner zwar nicht so überrumpeln wie beim 77:80 im Hinspiel, als sie schon nach vier Minuten 4:18 zurücklagen und im weiteren Verlauf einen 16-Punkte-Rückstand aufholen mussten (16:32/13.). Doch sie rannten den Russen erneut bald hinterher, obwohl deren gefährlicher Guard Janis Timma schon in der ersten Minute zwei Fouls gesammelt hatte und schnell wieder auf die Bank beordert worden war. Timma hatte die Münchner im Hinspiel mit 20 Punkten am meisten gepiesackt.

Diesmal war es Ryan Toolson, der den FC-Bayern-Profis zu schaffen machte. Der Amerikaner hatte im ersten Duell wegen einer Verletzung gefehlt, nach seiner Rückkehr avancierte er zum Top-Korbjäger des Wettbewerbs mit 26,7 Punkten im Schnitt. Auch am Mittwoch war er bester Werfer auf dem Parkett, mit 20 Punkten, gleichauf mit dem Münchner Zugang Nick Johnson und knapp vor seinem Teamkollegen Aaron White (18). Toolson war es auch, der einen 10:0-Spurt von Zenit einleitete, mit dem die Gäste binnen drei Minuten aus einem 5:7 ein 15:7 (5.) machten. Diesen Vorsprung verteidigten die Gäste routiniert bis zum Ende. Mehrere Male kam Bayern bis auf fünf, sechs Punkte heran; doch immer hielt St. Petersburg die Gastgeber auf Distanz, vor allem mit seinen Dreiern. Insgesamt verwandelten die Russen 17 von 31 Versuchen, was eine beachtliche Trefferquote von 55 Prozent ergab.

Bereits im Hinspiel war der eklatante Unterschied bei den Dreiern ausschlaggebend gewesen: Die Münchner trafen seinerzeit nur 17 Prozent (zwei von zwölf), drei von neun lautete die Bilanz diesmal. Als Maxi Kleber mal einen Distanzwurf versenkte und auf 71:76 verkürzte (32.), keimte kurz Hoffnung auf unter den 6150 Besuchern - doch die erstickte St. Petersburg schnell wieder.

Bis zum Schluss mussten sich die Münchner jeden ihrer Körbe gegen die konzentriert verteidigenden Zenit-Profis schwer erkämpfen. Gelegentlich gelangen ihnen auch spektakuläre Alley-oops, meist vorbereitet von Nick Johnson und vollendet von Center Devin Booker (10 Punkte). Das war zwar schön anzusehen, reichte aber nicht.

© SZ vom 17.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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