Basketball-Supercup:Deutschland verliert trotz Dreierfestival

Lesezeit: 2 min

Bester Werfer im deutschen Trikot: Heiko Schaffartzik (re.). (Foto: dpa)

Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft verpasst gegen Israel den zweiten Sieg im zweiten Spiel des Bamberger Supercups, obwohl vor allem Heiko Schaffartzik gut aufspielt. Am Ende bringt eine Aktion des Berliner Flügelspielers Akeem Vargas die Mannschaft aus dem Konzept.

  • Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft verliert gegen Israel 84:91.
  • Trotz der Niederlage hat die Mannschaft noch alle Titelchancen beim Supercup in Bamberg.
  • Aufbauspieler Heiko Schaffartzik hält die Deutschen im Spiel, am Ende sorgt eine unüberlegte Aktion von Akeem Vargas für die entscheidende Unruhe.
  • Russland siegt gegen Lettland 73:64.

Erste Niederlage beim Supercup

Trotz eines Dreierfestivals haben Deutschlands Basketballer beim Supercup im zweiten Spiel den ersten Rückschlag hinnehmen müssen. Das Team von Bundestrainer Emir Mutapcic unterlag Israel am Samstag in Bamberg mit 84:91 (47:48), besitzt zum Abschluss gegen Russland aber noch Chancen auf den dritten Titelgewinn beim Traditionsturnier.

Gut eine Woche vor Beginn der EM-Qualifikation traf die Mannschaft um NBA-Talent Dennis Schröder zwar 14 Versuche aus der Distanz, offenbarte aber erhebliche defensive Schwächen. Der Aufbauspieler der Atlanta Hawks zeigte trotz elf Punkten eine eher unauffällige Vorstellung, bester deutscher Werfer war Heiko Schaffartzik mit 17 Zählern. Bei Israel ragten NBA-Profi Omri Casspi und Lior Eliyahu (jeweils 17) heraus.

Tibor Pleiß fehlt

Erneut musste die Mutapcic-Auswahl auf Tibor Pleiß verzichten. Der avisierte Vereinswechsel von Laboral Kutxa Baskonia zum FC Barcelona ist immer noch nicht perfekt, so dass die Zeit für eine Feinabstimmung vor Beginn der EM-Qualifikation gegen Polen am 10. August langsam knapp wird. Erst wenn eine mögliche Versicherung mit dem neuen Club geklärt ist, kann Pleiß voll mit dem Team trainieren. Zuvor war Pleiß noch mit einem Wechsel in die NBA in Verbindung gebracht worden.

Schaffartzik treffsicher

In seinem dritten Länderspiel rückte Schröder erstmals in die Startformation und verdrängte Schaffartzik. Den Aufbauspieler des FC Bayern hatte Mutapcic ebenso wie dessen Münchner Teamkollegen Robin Benzing nach dem 75:74 gegen Lettland zum Supercup-Start als formschwach kritisiert. Zwar bewies Schröder mit einem Korbleger früh seine Klasse und lieferte Benzing für zwei Dreipunktewürfe die Vorlage, musste aber beim Stand von 13:16 wegen zwei schnellen Fouls wieder auf die Bank.

Vor allem die beiden vom Coach gescholtenen Etablierten dominierten stattdessen den deutschen Angriff. Schaffartzik traf drei seiner ersten vier Versuche aus der Distanz - dabei zum Ende des ersten Viertels beim 27:30 sogar von der Mittellinie. Wie angestachelt führte der 30-Jährige, dessen Auftritte häufig zwischen Genie und Wahnsinn schwanken, Regie.

Schröders Foulprobleme

Der Gastgeber agierte aber unter dem Korb zu nachlässig, ermöglichte dem Gegner zu viele Rebounds und leichte Punkte an der Freiwurflinie. Es entwickelte sich ein enges Duell. Kurz nach seiner Einwechslung Mitte des zweiten Abschnitts leistete sich Schröder ein unnötiges drittes Foul und ging wieder vom Parkett.

Erneut sorgte Schaffartzik dafür, dass sich der Rückstand bis zur Pause in Grenzen hielt. Auch in der zweiten Hälfte setzte das deutsche Team seine Treffsicherheit aus der Distanz fort: Berlins Akeem Vargas und Lokalmatador Elias Harris sorgten jeweils für die Führung.

Durcheinander kurz vor Schluss

Fünf Minuten vor Ende hatte Vargas Glück, dass für ihn die Partie nach einem Schlag gegen Casspi nicht beendet war. Die Szene brachte den Supercup-Gewinner von 2004 und 2012 aber komplett aus dem Konzept. Abgeklärt zog Israel mit einem 9:0-Lauf auf 84:75 davon und ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen.

"Israel hat auf einem sehr hohen Niveau gespielt. Wir haben es nicht geschafft, das zu stoppen", sagte Schaffartzik. Trainer Mutapcic übte Kritik: "Wir haben viel zu viele Würfe von außen genommen. Wir müssen besser in der Offense spielen."

Russland gewinnt erneut

Im zweiten Spiel des Tages feierte Russland mit 73:64 (39:36) gegen Lettland seinen zweiten Sieg. Damit muss das deutsche Team am Sonntag (15.00 Uhr/ARD) für den Turniersieg entweder mit mindestens sieben Punkten gewinnen oder bei einem niedrigeren Erfolg auf einen Ausrutscher Israels gegen Lettland hoffen.

Linktipps:

© Süddeutsche.de/dpa/jom - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: