Basketball:Knie & Knöchel

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SZ-Grafik; Quelle: VBG Sportreport 2016 (Foto: sdf)

Basketball-Profis sind generell eher seltener und weniger schwer verletzt als ihre Kollegen aus anderen Teamsportarten. Das liegt auch daran, dass es im Basketball vergleichsweise fair zugeht.

Von Joachim Mölter

Dirk Nowitzki ist ganz zweifellos ein außergewöhnlicher Basketballer: seit 18 Jahren im Geschäft im nordamerikanischen Unternehmen NBA, der besten, stärksten und härtesten Profiliga der Welt; dort Meister gewesen, wertvollster Spieler der Saison, sechstbester Werfer der Liga-Geschichte. Nur in einer Hinsicht ist der bald 38 Jahre alte Würzburger wie ein ganz gewöhnlicher Bundesliga-Spieler: was seine Verletzungen angeht.

Früher ist Nowitzki gelegentlich mal umgeknickt, dabei ist sein Sprunggelenk in Mitleidenschaft gezogen worden; vor ein paar Jahren ist er am Knie operiert worden. Sprunggelenk und Knie - das sind die "zentralen Verletzungsschwerpunkte" der Basketballer, wie der VBG-Sportreport ermittelt hat. Wobei die Untersuchungen ergeben haben, dass Basketball-Profis generell eher seltener und weniger schwer verletzt sind als ihre Kollegen aus anderen Teamsportarten.

Zwar ist Basketball längst nicht mehr der körperlose Sport, als der er einst konzipiert wurde, aber Fouls spielen in der Verletzungsstatistik tatsächlich eine geringere Rolle - sie sind oft bloß taktischer Natur und nicht wirklich hart. Im Basketball geht es in dieser Hinsicht vergleichsweise fair zu.

Die überwiegende Zahl der Verletzungen resultiert dennoch aus Körperkontakten, aus Kollisionen von zwei Zentner schweren Männern, die unter dem in 3,05 Meter Höhe angebrachten Korb um den Ball rangeln; die hoch- springen zum Korbleger oder zum Block desselben, die dann auf dem Fuß eines anderen Spielers landen und umknicken. Bänderrisse, Verstauchungen, Prellungen und Zerrungen sind jedenfalls die häufigsten Blessuren, und am häufigsten betroffen davon sind die Center, die am größten gewachsenen Männer, die eben in Korbnähe agieren - der Zone des Spielfelds, in der auch die meisten Blessuren nachgewiesen wurden. "Unter den Körben passiert am meisten", heißt es in der Studie.

Was die Prophylaxe solcher Verletzungen angeht, könnten die Experten im Übrigen durchaus mal bei Dirk Nowitzki nachfragen. Der stimmt seinen Körper seit Anbeginn seiner Karriere schon lange vor der eigentlichen Saisonvorbereitung auf die kommenden Belastungen ein; ehe er ins Teamtraining einsteigt, hat er Muskeln und Bänder mit Yoga- und Pilates-Übungen gestärkt. Von seinen möglichen 1600 NBA-Einsätzen in all den Jahren hat er deshalb nur etwa 90 verpasst, und die nicht einmal alle, weil er verletzt gewesen war. Manchmal wurde er auch einfach nur geschont.

© SZ vom 02.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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