Basketball:Im Rhythmus

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Die Favoriten in den Basketball-Playoffs müssen Mühen und Müdigkeit trotzen - und sehen die intensiven Duelle im Viertelfinale sogar als Vorteil.

Es überrascht natürlich keineswegs, dass die vier besten Klubs nach der Hauptrunde der Basketball-Bundesliga (BBL) nun auch im Playoff-Halbfinale stehen. Erstaunlich ist bloß, dass die beiden Erstplatzierten, der FC Bayern München sowie Alba Berlin, in ihren Viertelfinalserien über die volle Distanz von fünf Spielen gehen mussten, während die Nummern drei und vier der Tabelle - die MHP Riesen Ludwigsburg sowie Brose Bamberg - ihre Aufgaben längst im Schnelldurchgang erledigt hatten. Erst am Donnerstagabend setzten sich auch München (mit 90:70 über Frankfurt) und Berlin (mit 85:68 über Oldenburg) durch.

"Vielleicht ist es ganz gut, dass wir fünf Spiele bestreiten mussten", sagte der Berliner Marius Grigonis, am Donnerstag mit 16 Punkten erfolgreichster Werfer seines Teams: "Wir müssen uns jetzt zwar erholen, sind aber im Rhythmus." Der achtmalige Meister Alba startet am Montag (18 Uhr/Sport 1) in seine Best-of-five-Serie gegen Ludwigsburg; der FC Bayern erwartet bereits am Sonntag (18 Uhr/ Sport 1) den Serienmeister Bamberg. Die Münchner reden es sich ebenfalls schön, dass sie so viel Mühe hatten. "Diese intensive Serie gegen Frankfurt war auch gut für uns", glaubt Coach Dejan Radonjic.

Wann und wo auch immer Playoffs gespielt werden, poppt die Debatte auf, ob es besser ist, zwischendurch die Beine hochlegen und neue Kraft schöpfen zu können, oder ob man lieber durchspielen, eben im Rhythmus bleiben soll. Müdigkeit dürfe man in der K.-o.-Runde nicht als Ausrede hernehmen, findet Grigonis: "Jeder ist müde - es ist ja der letzte Monat der Saison mit vielen Spielen!" Wobei die Berliner von den vier Halbfinalisten die wenigsten Partien bestritten haben (58), die Rivalen kamen wegen internationaler Auftritte auf fünf bis zehn Einsätze mehr. Alba-Trainer Aito warnt indes wegen etwas ganz anderem: "Wir haben in dieser Serie (gegen Oldenburg, Anm.) zu Hause deutlich besser gespielt als auswärts. Das ist gefährlich. Im Halbfinale müssen wir zu Hause und auswärts gute Leistungen zeigen."

Im Fokus dieser Vorschlussrunde steht freilich das Prestigeduell zwischen dem Tabellenersten FC Bayern und Titelverteidiger Bamberg. Die Münchner haben alle Vergleiche in dieser Saison gewonnen (zweimal in der Liga, einmal im Pokal), aber noch nie eine Playoff-Serie gegen die Franken. Angesichts dieser Konstellation kann in dieser Begegnung nichts wirklich überraschen.

© SZ vom 19.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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