Basketball:Finale vor den Playoffs

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In der Basketball-Bundesliga ist eine wichtige Entscheidung weiterhin offen: Bamberg und Berlin kämpfen vor der K.o.-Runde um den ersten Platz.

Von Joachim Mölter

Auch nach dem 34. und letzten Hauptrunden-Spieltag der Basketball-Bundesliga ist noch eine Entscheidung offen, sogar die wichtigste: Wer denn nun als Tabellenerster in die am 9. Mai beginnenden K.o.-Runden geht. Das wird erst am Sonntagnachmittag (17 Uhr) ermittelt, wenn die punktgleich an der Tabellenspitze rangierenden Teams von Alba Berlin und Brose Bamberg (je 56:10) in einem Nachholspiel in Berlin aufeinandertreffen. "Wir sind die Herausforderer", sagt Bambergs Chefcoach Andrea Trinchieri trotz des klaren 98:69 im Hinspiel. Der Italiener findet, die Berliner seien "das beste Team mit den Auszeichnungen zum Trainer des Jahres, MVP und besten Verteidiger".

Man kann den Verweis auf die individuellen Ehrungen für den Coach Sasa Obradovic, den Flügelspieler Jamel McLean und den Spielmacher Clifford Hammonds aber durchaus als Untertreibung bezeichnen, denn zuletzt schwächelten die Berliner als Mannschaft: Sie verloren bei Bayern München 68:70 und hatten zudem am Donnerstag beim 87:74 über Bremerhaven mehr Mühe als es das Ergebnis vermuten lässt. "Das war nicht der Playoff-Rhythmus, den wir uns wünschen und den wir brauchen, um gegen Bamberg zu bestehen", sagt Flügelspieler Nils Giffey. Nichtsdestotrotz sei es "eine schöne Geschichte", dass es quasi in einem Finale vor den Playoffs noch um Platz eins gehe.

Der ist deswegen erstrebenswert, weil damit in den K.o.-Runden ein Heimvorteil bis zur Finalserie verbunden ist, was für die Brose Baskets Bamberg zu einem entscheidenden Vorteil gereichen könnte: Als einziges aller 18 Bundesliga-Teams haben sie kein Heimspiel verloren in dieser Saison; ihre Heimstärke unterstrichen sie am letzten Spieltag durch das 99:64 (45:26) gegen Bayreuth. Zudem kann der Tabellenerste schwereren Gegnern erst einmal aus dem Weg gehen: In der Viertelfinalserie nach dem Modus "Best of five" trifft er auf Ludwigsburg, das sich erst am Donnerstag die Playoff-Teilnahme sicherte, während der Zweitplatzierte gegen Oldenburg antreten muss. Keine schöne Aussicht für die Bamberger: Den Niedersachsen unterlagen sie kürzlich im Pokalfinale (70:72).

Aber der wichtigste Grund, warum es sich lohnt, um Platz eins zu kämpfen, ist: Als Hauptrundenerster vermeidet man im Halbfinale das mögliche Duell mit dem wiedererstarkten Titelverteidiger FC Bayern München. Die Mannschaft von Trainer Svetislav Pesic beendete die Punkterunde als Tabellendritter mit einem 70:57-Sieg in Oldenburg. "Wir hatten vorher zwei, drei Auswärtsspiele verloren", resümierte Aufbauspieler Heiko Schaffartzik, "wir wollten vor den Playoffs noch mal zeigen, dass wir auch auswärts gewinnen können." Das gelang eindrucksvoll, vor allem die in jüngerer Vergangenheit anfällig wirkende Defensive ging mit Playoff-Intensität ans Werk.

Die Münchner ersparten sich mit dem Erfolg in Oldenburg Reisestrapazen in den Playoffs. Bei einem Sieg hätten die Oldenburger unter Umständen auf Rang sechs vorrücken können und wären damit erster Playoff-Gegner des FC Bayern gewesen. Das sind nun die Frankfurt Skyliners, die aber auch nicht zu unterschätzen sind. Vor zwei Wochen unterlagen die Münchner dort 73:76.

© SZ vom 02.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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