Basketball:FC Bayern führt Litauens Spitzenklub vor

Lesezeit: 2 min

Die Münchner demonstrieren auch im ersten Eurocup-Heimspiel ihre derzeitige Macht. Das bedauernswerte Team von Lietkabelis Panevezys schicken sie mit einer 57:93-Niederlage nach Hause.

Von Ralf Tögel

Die Basketballer des FC Bayern München haben erneut ihre Macht demonstriert und am Mittwochabend Litauens Tabellenführer Lietkabelis Panevezys 93:57 (49:22) abgefertigt. Somit haben die Münchner nach dem 86:69-Auswärtssieg bei Galatasaray Istanbul auch ihr Heimdebüt im Eurocup erfolgreich gestaltet und in der Gruppe B die Tabellenführung übernommen.

Dabei fanden die Gastgeber zäh in die Partie und mussten fast das gesamte erste Viertel einem Rückstand hinterherlaufen. 13:9 führten die Litauer, die in ihrer heimischen Liga das Maß der Dinge sind und sämtliche sieben Partien gewonnen haben. Auch international ist Panevezys erfolgreich gestartet, nämlich mit einem 86:72-Heimsieg gegen Hapoel Jerusalem, einem der vermeintlichen Anwärter auf den Titel.

Die ersten Minuten der Partie waren wenig ansehnlich, die Dreierquote lag bei beiden Teams bei 20 Prozent, ein miserabler Wert. Auffallend war auch, dass bei den Gästen nahezu alle gelungenen Aktionen von Zanis Peiners kamen; der litauische Nationalspieler ist einer der wenigen Zugänge der Gäste. Elf der ersten 13 Punkte von Lietkabelis Panevezys erzielte Peiners (insgesamt 14), die restlichen zwei kamen vom 37 Jahre alten Ksistof Lavrinovic.

Bei den Bayern verteilten sich nicht nur die Punkte auf viele Schultern, bald fanden sie in der Defense ihren Rhythmus und drehten das Ergebnis zu einem 17:13-Vorsprung nach den ersten zehn Minuten. Was die Zuschauer dann im zweiten Viertel zu sehen bekamen, war schon ansehnlicher. Die Münchner hatten sich auf das physische Spiel der Litauer eingestellt, bereiteten den Gästen ihrerseits mit aggressiver Abwehrarbeit unlösbare Probleme. Und plötzlich lief auch die Offensive wie am Schnürchen: Angetrieben von Stefan Jovic und Maik Zirbes rollte Angriff auf Angriff über die Litauer hinweg, die minutenlang nicht zu begreifen schienen, was da mit ihnen geschah. 20:0 Punkte legten die Münchner vor; als Ksistof Lavrinovic nach endlos wirkenden sieben Minuten die ersten Zähler im zweiten Viertel zum 16:37 gelang, bekam er sogar mitleidigen Applaus von den Rängen. Zur Pause (49:22) war auszuschließen, dass diesem Gegner ein ähnliche Husarenstück gelingen könnte wie den Würzburgern, die am vergangenen Freitag einen 22-Punkte-Rückstand noch in einen Sieg verwandelten.

Bayern-Trainer Aleksandar Djordjevic konnte fortan sehr gelassen beobachten, wie seine Spieler den Gegner gnadenlos vorführten. Die große Kunst an diesem Abend war, angesichts dieser Überlegenheit die Spannung zu halten. Auch das gelang, obwohl Djordjevic die Gelegenheit nutzte, um ein bisschen an der Feinabstimmung zu basteln und verschiedene Teamkonstellationen zu testen. Und erneut zu registrieren, dass er einen sehr tiefen und sehr gut besetzten Kader hat. Bester Punktesammler gegen die bedauernswerten Litauer war Nihad Djedovic mit 15 Punkten, zweistellig trafen zudem Danilo Barthel (12), Braydon Hobbs (11), Vladimir Lucic (10) und Alex King (ebenfalls 10).

© SZ vom 19.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: