Basketball-Eurocup:Aus dem Tal heraus

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Mit 28 Punkten führt Nihad Djedovic den FC Bayern gegen Bandirma ins Achtelfinale. Mit einem Erfolg im letzten Zwischenrundenspiel können die Münchner sogar Gruppensieger werden.

Von Ralf Tögel

Die Basketballer des FC Bayern haben am Mittwochabend das Achtelfinale im Eurocup dank eines ungefährdeten 77:62-Sieges gegen den türkischen Klub Banvit Bandirma erreicht. Mit einem Erfolg im letzten Zwischenrundenspiel bei den bisher sieglosen Ulmern am nächsten Mittwoch kann der FCB den Gruppensieg sicherstellen.

Die Münchner gingen auch ohne den verletzten Kapitän Bryce Taylor mit viel Schwung in die Partie, Anton Gavel bearbeitete Bandirmas nicht nur optisch in dieser Eurocup-Saison so auffälligen Spielmacher Courtney Fortson. Der US-Guard mit den langen Rasta-Locken ist korbgefährlich und versteht es vorzüglich, seine Nebenleute einzusetzen. Was Gavel zunächst zu verhindern wusste. Vorne wirbelte Point Guard Alex Renfroe, er erzielte die ersten Punkte der Partie gleich selbst, ehe Dusko Savanovic und Center John Bryant locker auf 6:0 erhöhten. Dass Banvit auf internationaler Bühne höchstens peripher wahrgenommen wird, ist kein Geheimnis; dass dies weitgehend zu Unrecht geschieht, darauf machte die Auswahl aus dem Nordwesten Anatoliens in den folgenden Minuten im Audi Dome nachdrücklich aufmerksam. Mit einem Dreier eröffnete der Franzose Adrien Moerman einen unwiderstehlichen Lauf der Gäste, in dem den Türken alles gelang - und den Münchnern gar nichts. Topscorer Moerman (20) mit traumhaft sicheren Distanzwürfen und der sprunggewaltige Dominique Johnson (18) führten die Gäste zu einem 13:6, von dem sich die Bayern nur langsam erholten. Vor allem dank der Defensivarbeit von Jason Cobbs und Maxi Kleber verhinderten die Bayern, dass die spielstarken Gäste allzu weit enteilen konnten, Bandirma führte dennoch nach den ersten zehn Minuten mit 20:14 Punkten.

Je länger es dauert, desto mehr setzt sich Münchens Breite durch

Und wieder starteten die Münchner famos in den Durchgang, diesmal sogar mit einem 8:0-Lauf. Was vor allem an der Rückkehr des in jüngerer Zeit so vermissten Bayern-Topscorers Nihad Djedovic (im Bild) lag. Der Deutsch-Bosnier hat sein Tal offenbar durchschritten, zum Beweis traf er im zweiten Viertel aus allen Lagen und schraubte sein Punktekonto am Ende auf überragende 28 Zähler. Beim 35:25 führten die Münchner erstmals zweistellig (17. Minute), doch in dieser verrückten Partie hatte auch das nichts zu bedeuten. Bandirma hielt dagegen, war zur Halbzeit beim 35:41 wieder auf Schlagdistanz.

Nun kamen die Türken besser aus der Kabine: Der slowenische National-Center Vidmar Gasper, zweimal Moerman und schon lag Bandirma wieder vorn (44:43, 23.). Fortan entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, eine intensive Eurocup-Partie mit zahlreichen sehenswerten Aktionen auf beiden Seiten. Doch je länger das Spiel dauerte, desto deutlicher wurde, dass der FCB in der Breite besser besetzt ist. Bei Bandirma hängt das Spiel weitgehend ab von den ausländischen Profis, deren Kräfte langsam schwanden. Vor dem letzten Viertel zogen die Gastgeber auf 59:51 weg. Sie bauten den Vorsprung aus (63:53, 33.) und brachten ihn dank der Routiniers Savanovic (9), Gavel (9) und Renfroe (13) sicher ins Ziel.

© SZ vom 04.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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