Die Zielflagge vor Augen

Vor ein paar Tagen hat Rolf Beyer mal wieder länger mit Nikos Zisis geplaudert. Der Geschäftsführer von Brose Bamberg schwärmt danach immer über die Fähigkeit des griechischen Basketballprofis zur Selbstreflexion. Zisis, 33, hat als Berufssportler schon alles erlebt, der Spielmacher ist auf und neben dem Court ein Stratege, ein Ruhepol für die aufgeregten Jünglinge um ihn herum, er zieht den Erfolg an wie der Schlussverkauf die Schnäppchenjäger. Europameister war Zisis, die Euroleague gewann er und dazu so viele nationale Pokale, dass er Mühe hat, sie noch alle aufzählen zu können. Einen wie Zisis bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Und doch bekannte er gegenüber Beyer nun, dass er gegen Ende der Euroleague-Saison begonnen hatte, an sich und dem Team zu zweifeln. Die Bamberger zeigten schnellen und mitreißenden Basketball, den man einer deutschen Mannschaft noch vor kurzem in der höchsten europäischen Liga nicht zugetraut hat. Allerdings mit einem Makel: Bamberg verlor die meisten Spiele unverschämt knapp, oft mit dem letzten Wurf, so wie beim neuen Euroleague-Champion Fenerbahçe Istanbul.