Baseball:Howards Schlag

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Die Regensburg Legionäre führen 2:0 in der Finalserie der Baseball-Bundesliga gegen die Heidenheim Heideköpfe - beim entscheidenden Schlag in der zweiten Begegnung helfen den Gastgebern wenige Zentimeter zum Sieg.

Von Christoph Leischwitz

Christopher Howard verbeugte sich vor dem jubelnden Publikum, zuvor hatten ihm die Mannschaftskameraden den Inhalt der Getränketonne über den Kopf geschüttet. Der Jubel war groß am Sonntagnachmittag in der Armin-Wolf-Arena, so groß, dass man annehmen konnte, die Regensburg Legionäre hätten die deutsche Baseball-Meisterschaft schon gewonnen. Das hatten sie zwar noch nicht. Doch die ersten beiden Partien waren zumindest schon einmal knapp zugunsten der Oberpfälzer ausgefallen. Und bei knappen Entscheidungen fällt die Freude gerne einmal etwas lauter aus.

Schon im ersten Spiel der Finalserie war klar geworden: Es würde mal wieder eng werden zwischen diesen beiden Mannschaften. Regensburg und die Heidenheim Heideköpfe hatten sich schon in der Punkterunde der Baseball-Bundesliga spannende Begegnungen geliefert, drei Mal hatten die Oberpfälzer gewonnen, ein Mal die Mannschaft von der Schwäbischen Alb. Und zum ersten Mal seit 2010 machen die beiden Teams aus der Südstaffel die deutsche Meisterschaft wieder unter sich aus, weil alle Konkurrenten aus dem Norden geschlagen werden konnten. "Heidenheim hat eine starke Offensive mit vielen guten, erfahrenen Spielern", hatte Regensburgs Ivan Rodriguez vor Beginn der Serie gesagt. Der selbst sehr erfahrene venezolanische Trainer hatte die Legionäre vor knapp einem Jahr übernommen. Nach vier Titeln in Serie war Regensburg 2014 schon im Halbfinale am späteren Meister Solingen gescheitert.

Die Spiele sind knapp - im ersten geht es in die Verlängerung

Zumindest in den beiden Heimspielen konnte Rodriguez' Abwehr die starken Heidenheimer Schlagmänner im Zaum halten: Im ersten Spiel dominierte, wie so oft in dieser Spielzeit, Regensburgs Pitcher Mike Bolsenbroek das Geschehen. Zwar gelang den Gästen in der Armin-Wolf-Arena vor mehr als 1400 Zuschauern im dritten Inning ein erster Run, im sechsten Durchgang dann sogar zwei Läufe zum zwischenzeitlichen 3:3-Ausgleich - doch diese beiden Gegenpunkte waren nicht auf das Konto Bolsenbroeks gegangen. Der holländische Pitcher wurde auch nicht ausgewechselt, als es nach neun Durchgängen immer noch Unentschieden stand. Im zehnten Inning gelangen dem 2,05-Meter-Mann dann drei schnelle Aus, wohingegen Heidenheim den erschöpften Werfer Panagiotis Sykaras vom Feld nehmen musste. Regensburgs Angriff nutzte das schnell aus. Sofort waren alle Bases besetzt, dann schlug Chris Zirzlmeier einen Ball hoch und gerade ins Feld hinaus, Ludwig Glaser erreichte damit die Home Plate und erlief den entscheidenden vierten Punkt zum ersten Sieg der Serie.

Am Sonntagnachmittag war zwar keine Verlängerung nötig, die Entscheidung war aber nicht minder knapp. Nach einer 2:0-Führung durch zwei Schläge von Ludwig Glaser und den daraus resultierenden Läufen von Matt Vance im dritten und sechsten Durchgang geriet Regensburg durch einen Homerun überraschend 2:3 in Rückstand. Im neunten Durchgang schien die Partie bereits entschieden, als Heidenheim auf 4:2 erhöhte. Dann drehten die Regensburger erneut das Spiel. Der entscheidende Schlag zum Sieg gelang dann Christopher Howard, dessen Ball Zentimeter hinter dem Mal die Auslinie berührte - und dadurch als "im Feld" gewertet wurde. Regensburg gewann damit 5:4 und führt mit 2:0-Siegen. Sollte Heidenheim am kommenden Freitag im eigenen Stadion verkürzen, würden sie am Samstag Spiel vier austragen. Das fünfte und letzte Spiel würde am 3. Oktober in Regensburg stattfinden.

© SZ vom 21.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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