Asien Cup:Heung-Min Son schießt Südkorea ins Habfinale

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Son Heung-Min (Mitte) jubelt über seinen Treffer (Foto: AFP)

Südkorea und Australien erreichen das Halbfinale beim Asien Cup. Der Abfahrer Tobias Stechert verpasst die WM wegen einer Knieverletzung. Bundesligist Hertha BSC muss 20.000 Euro Strafe zahlen.

Fußball, Asien Cup: Dank Heung-Min Son vom Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen hat Südkorea beim Asien-Cup in Australien unter der Regie seines deutschen Trainers Ulli Stielike das Halbfinale erreicht. Der Ex-Hamburger sorgte beim 2:0 (0:0)-Sieg des früheren WM-Halbfinalisten im Viertelfinale in Melbourne gegen Usbekistan nach Verlängerung mit einem Doppelpack (104. und 119.) im Alleingang für die Entscheidung. Gastgeber Australien steht nach einem 2:0 (0:0) gegen China ebenfalls in der Runde der besten Vier.

Südkorea, das auch mit Sons Bundesliga-Kollegen Jin-Su Kim (Hoffenheim) und Joo-Ho Park (Mainz) angetreten war, trifft In der Vorschlussrunde am Montag auf den Sieger des Nachbarschafts-Duells zwischen Iran und Irak. Vor Südkoreas Erfolg hatte Stielike, der in den beiden vorherigen Vorrundenspielen seiner Elf wegen einer Grippe auf Son verzichten musste, das Ende seiner Trainer-Laufbahn zum Ende seines bis 2018 laufenden Vertrages angekündigt. "Dann bin ich 64. Dann ist Schluss. Definitiv. Das ist meine letzte Station", sagte der Europameister von 1980.

Ski alpin: Skirennfahrer Tobias Stechert verpasst die alpinen Weltmeisterschaften wegen einer Knieverletzung. Wie der Deutsche Skiverband am Donnerstagabend mitteilte, hat sich der 29-Jährige im Abschlusstraining auf der Streif eine Knorpelknochenabsprengung am Schienbeinkopf des rechten Knies zugezogen und muss mehrere Wochen pausieren. Stechert hatte die Übungsfahrt in Kitzbühel nach dem Sprung in die alte Schneise abgebrochen. "Das Knie hat extrem geschmerzt", sagte Herren-Cheftrainer Mathias Berthold schon vor Bekanntgabe der Diagnose. Stechert hatte in beiden Knien schon einen Kreuzbandriss. Zuletzt hatte er Olympia in Russland verpasst.

Bundesliga, Strafe: Bundesligist Hertha BSC ist vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes zu einer Geldstrafe in Höhe von 20 000 Euro verurteilt worden. Damit ahndete der DFB unsportliches Verhalten der Berliner Fans im DFB-Pokalspiel bei Arminia Bielefeld, wie der Verband am Donnerstag mitteilte. Beim 2:4 nach Elfmeterschießen am 28. Oktober brannten Zuschauer den Angaben zufolge vor und während der Begegnung pyrotechnische Gegenstände ab. Die Partie wurde leicht verspätet angepfiffen, weil ein Bengalo auf den Rasen flog. Der Club kann gegen das Urteil binnen 24 Stunden Berufung einlegen und eine mündliche Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht beantragen.

Handball, WM: Polen und Dänemark sind der deutschen Mannschaft bei der Handball-WM in Katar ins Achtelfinale gefolgt. Die vom deutschen Trainer Michael Biegler betreuten Polen gewannen am Donnerstag in Doha gegen Saudi-Arabien mit 32:13 (17:6) und feierten ihren dritten Sieg in der Vorrundengruppe D. In der Partie vor 800 Zuschauern warf Kamil Syprzak zehn Tore für den kommenden EM-Gastgeber. Der WM-Zweite Dänemark kam zum Abschluss des vierten Spieltages zu seinem zweiten Erfolg. Das Team um den ehemaligen Welthandballer Mikkel Hansen besiegte Russland mit 31:28 (16:8). Rasmus Lauge Schmidt vom THW Kiel warf neun Tore für die Dänen. Russland braucht im letzten Spiel gegen Argentinien einen Sieg, um das Achtelfinale zu erreichen In der Gruppe C, aus der sich der deutsche Achtelfinal-Gegner rekrutiert, hat Ägypten einmal mehr seine Rolle als Favoritenschreck unterstrichen. Die Nordafrikaner trotzten dem Olympia-Zweiten Schweden ein 25:25 (10:10) ab. Einen erwartet souveränen 32:26 (19:12)-Erfolg feierte Olympiasieger Frankreich gegen Algerien. Dagegen erlebte Island eine unangenehme Überraschung und erlitt gegen das zuvor punktlose Team aus Tschechien eine 25:36 (11:21)-Pleite. Filip Jicha vom THW Kiel traf elfmal für den Sieger.

Snowboard, WM: Snowboarderin Selina Jörg ist beim WM-Parallelslalom in Lachtal am Kreischberg/Österreich haarscharf an ihrer ersten Medaille bei einem Großereignis vorbeigefahren. Die 26-Jährige aus Sonthofen musste sich im kleinen Finale der österreichischen Lokalmatadorin Marion Kreiner denkbar knapp geschlagen geben und belegte den vierten Rang. Jörg, Olympiavierte in Vancouver 2010, fehlten letztlich 0,04 Sekunden zum Edelmetall. "Das kann man nicht in Worte fassen. Ich weiß nicht, was ich in den letzten Wochen verbrochen habe, dass es einfach nichts wird", sagte die enttäuschte Jörg: "Dass mir zweimal so ein Wimpernschlag fehlt, ist noch bitterer als damals in Vancouver. Da war der Abstand zum Bronzerang doch ein bisschen größer." Bereits im Halbfinale gegen die spätere Vizeweltmeisterin Julia Dujmovits (Österreich) war Jörg nur hauchdünn langsamer gewesen (0,07 Sekunden). Die übrigen deutschen Starter blieben dagegen deutlich hinter den Erwartungen zurück: Die amtierende Riesenslalom-Weltmeisterin Isabella Laböck (28/Prien) und die Olympia-Zweite Anke Karstens (29/Aschau) scheiterten bereits in der Qualifikation, die zweifache Olympia-Medaillengewinnerin Amelie Kober (Fischbachau) leistete sich im Viertelfinale gegen Kreiner einen schweren Fahrfehler und wurde nur Siebte. Gold ging an die erst 19 Jahre alte Tschechin Ester Ledecka vor Dujmovits und Kreiner.

Fußball in Italien: Fußball-Nationalstürmer Mario Gomez hat seine Torflaute beendet und sich im italienischen Pokal den Frust von der Seele geschossen. Beim 3:1 (3:1)-Sieg des AC Florenz gegen Atalanta Bergamo im Achtelfinale der Coppa Italia erzielte der zuletzt heftig kritisierte 29-Jährige zwei Tore (6./28.) und ebnete seinem Team den Weg zum Sieg. In der 71. Minute wurde Gomez durch Khouma Babacar ersetzt. Auch Nationalspieler Lukas Podolski hatte mit Inter Mailand Grund zum Jubeln. Der 29-Jährige stand beim 2:0 (0:0)-Sieg gegen Sampdoria Genua in der Startelf, blieb aber ohne Torerfolg. Der frühere Bayern-Profi Xherdan Shaqiri sorgte mit seinem ersten Tor für seinen neuen Arbeitgeber (71.) für die Führung. Mauro Icardi, der in der 37. Minute vom Elfmeterpunkt gescheitert war, erzielte den Endstand (88.).

In einer hitzigen Begegnung waren zuvor Genuas Nenad Krsticic mit Rot sowie Inters Pawel Wszolek mit Gelb-Rot (77.) vom Platz gestellt worden. Gomez wartete seit dem 30. November 2014 auf einen Treffer. Trainer Vincenzo Montella hatte seinen Schützling offen kritisiert, ruderte später aber zurück. Für die Fiorentina traf außerdem Juan Cuadrado per Elfmeter (12.), Rolando Bianchi verkürzte noch vor der Pause (40.). Nach der Gelb-Roten Karte für Marcos Alonso beendete Florenz die Begegnung mit zehn Spielern. Im Viertelfinale am 3. Februar tritt Florenz beim AS Rom an. Inter bekommt es einen Tag später mit dem Sieger der Partie zwischen dem SSC Neapel und Udinese Calcio zu tun, die am Donnerstag aufeinandertreffen.

Fußball, Spanischer Pokal: Dank Lionel Messi steht der FC Barcelona vor dem Einzug in das Halbfinale des spanischen Fußball-Pokals. Der Argentinier erzielte beim 1:0 (0:0) im Hinspiel gegen Meister Atlético Madrid in der 85. Minute das Tor des Tages für die Katalanen, bei denen Nationaltorwart Marc-André ter Stegen fehlerfrei blieb. Das Rückspiel findet am kommenden Mittwoch in Madrid statt. Vor 62.225 Zuschauern war Messi nach einem zunächst von ihm verschossenen Foulelfmeter zur Stelle. Blass blieb dagegen Atléticos Rückkehrer Fernando Torres, der im Achtelfinale gegen Titelverteidiger und Stadtrivale Real noch zwei Tore geschossen hatte, diesmal aber zur Pause ausgewechselt wurde. Der Sieger des Duells trifft im Halbfinale auf den FC Villarreal oder den FC Getafe. Das Hinspiel entschied Villarreal am Mittwoch durch ein Tor von Bruno Soriano (85.) ebenfalls mit 1:0 (0:0) für sich.

Fifa, WM: Die rebellierenden Profifußballerinnen haben ihre Klage gegen den Fußball-Weltverband Fifa im Streit um den Kunstrasen bei der WM-Endrunde in Kanada (6. Juni bis 5. Juli) zurückgezogen. "Unsere rechtlichen Schritte sind eingestellt", sagte US-Starspielerin Abby Wambach am Mittwoch. Damit wird erstmals ein großes Turnier auf Kunstrasen ausgetragen. Wambach war eine von rund 60 Spielerinnen, die gegen die ihrer Meinung nach "diskriminierende" Fifa-Entscheidung in Toronto Klage gegen den Weltverband und den ausrichtenden kanadischen Verband CSA eingereicht hatten. Auch die deutsche Torhüterin Nadine Angerer hatte zuletzt gegen den "gesundheitsgefährdenden, zweitklassigen" Untergrund protestiert. Laut Anwalt Hampton Dellinger sei die Entscheidung für einen Rückzug der Klage "im Sinne des Sports" getroffen worden. Die FIFA begrüßte die Entscheidung. "Wir alle können uns nun ganz auf das Turnier konzentrieren. Wir sind absolut davon überzeugt, dass wir die bestmögliche Spielfläche zur Verfügung stellen werden, um ein großartiges Fußball-Spektakel zu genießen", sagte Generalsekretär Jérôme Valcke. Zuletzt war über einen Kompromiss spekuliert worden, wonach die Halbfinals, das Spiel um Platz drei und das Endspiel auf Naturrasen stattfinden. Dazu wird es jedoch nicht kommen: Im Finalstadion in Vancouver soll nun lediglich ein neuer Kunstrasen verlegt werden. Wambach forderte in ihrer Stellungnahme erneut einen verstärkten Kampf für Gleichberechtigung im Sport. "Ich hoffe, dass die Bereitschaft der Spielerinnen, gegen unterschiedliche Beläge vorzugehen, der Beginn eines noch größeren Engagements ist", sagte Wambach.

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