Anti-Doping-Kampf:Putin ermahnt Russlands Sport

Der Staatschef moniert, die Offiziellen hätten "unsere Verbotslisten nicht aktualisiert und unsere Sportler, Trainer sowie Spezialisten nicht rechtzeitig über die Wada-Entscheidung in Kenntnis gesetzt".

Russlands Staatspräsident Wladimir Putin hat in der Affäre um Dutzende positiver Meldonium-Tests russischer Sportler scharfe Kritik an den Sportfunktionären seines Landes geübt. Diese hätten die Athleten nicht ausreichend über die Aufnahme der Substanz in die Verbotsliste informiert. Putin rief zudem dazu auf, den Kampf gegen Doping ernster zu nehmen. Vor einer Woche hatte sein persönlicher Sprecher Dmitri Peskow noch gefordert, die Lage nicht zu übertreiben. Er sagte: "Wir sprechen über einzelne Athleten."

Der Kremlchef spricht von einem "Mangel an Verständnis"

Putin erklärte nun bei einem Regierungstreffen, die Offiziellen hätten "unsere Verbotslisten nicht aktualisiert und unsere Sportler, Trainer sowie Spezialisten nicht rechtzeitig über die Wada-Entscheidung in Kenntnis gesetzt". Der Kremlchef warf den Verantwortlichen einen "Mangel an Verständnis" für den Kampf gegen Doping in Russland vor. "Als Meldonium auf die Wada-Liste gesetzt wurde, hätte man sich dessen bewusst werden und angemessen reagieren müssen", sagte er. Seine Regierung hielt Putin dazu an, den Anti-Doping-Kampf zu verstärken.

Eine sehr hohe Zahl von Meldonium-Nachweisen im vergangenen Jahr hatte dazu geführt, dass der Wirkstoff von der Welt-Anti-Doping-Agentur ab 1. Januar verboten wurde. Anfang März machte Russlands Tennisstar Maria Scharapowa öffentlich, dass sie bei den Australian Open im Januar positiv auf Meldonium getestet worden sei. Auch bei Eisschnelllauf-Weltmeister Pawel Kulischnikow war unlängst die Substanz festgestellt worden.

© SZ vom 17.03.2016 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: