Abstiegskampf:Hoffnung auf Ruhe am Ronhof

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Wichtiger Sieg im Abstiegskampf: Fürths Richard Magyar (l.) jubelt mit Maximilian Wittek über das 1:0 gegen Heidenheim. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Die SpVgg Greuter Fürth gewinnt beim 1:0 gegen Heidenheim zum fünften Mal in dieser Saison ein Heimspiel. Nun ist der Sprung auf den Relegationsplatz vor der Winterpause wieder möglich.

Von Julian Budjan, Fürth

Die Sonne tauchte den Sportpark Ronhof in goldenes Licht. Vom Baukran, mit dem gerade das Stadion weiter verschönert wird, fielen Eisstücke auf den Rasen, der Wind wehte Schnee von den Tribünendächern. Wenige Minuten vor dem Anpfiff des so wichtigen Spiels der SpVgg Greuther Fürth gegen den FC Heidenheim kam so etwas wie Tauwetter auf. Die Szenerie sollte als Vorzeichen für das nachfolgende Spiel gelten.

Die Fürther gewannen 1:0 (1:0) und holten nach einer vor allem defensiv disziplinierten Leistung den vierten Heimsieg in Serie gegen die zuvor fünf Spiele lang ungeschlagenen Gäste von der Ostalb. In Fürth wächst nun die Hoffnung, die Abstiegsplätze bald verlassen zu können. Dementsprechend gelöst war die Stimmung nach dem Spiel. "Wir waren als Team in den Zweikämpfen präsent, gut organisiert und haben auch die starken Standards vorbildlich verteidigt", sagte Trainer Damir Buric. "Man hat heute gesehen: Wenn wir uns an unseren Plan halten, ist einiges möglich."

Der Kroate hatte sich für eine ungewöhnlich defensive Besetzung der eigenen Mittelfeldzentrale entschieden. Der sonst gesetzte Patrick Sontheimer war vom vergangenen Auswärtsspiel beim MSV Duisburg noch angeschlagen, auch Levent Aycicek blieb draußen. Die großgewachsenen Lukas Gugganig und Richard Magyar rückten aus der Abwehr nach vorne und bildeten die Doppelsechs. Hinter der zusätzlichen Absicherung steckte Kalkül: Die Gäste sollten unter keinen Umständen ihr schnelles Direktspiel durch die Mitte aufziehen und die zwei Stürmer Robert Glatzel und John Verhoek in Szene setzen können. Das Konzept ging vor allem in der ersten Halbzeit auf. Wenn Heidenheim gefährlich war, dann meist über die Außenbahnen oder nach einem der vielen Eckbälle. Nur einmal lief Glatzel alleine auf Torwart Sascha Burchert zu, doch der schmiss sich erfolgreich in den Schuss.

Gjasula, zuletzt oft nur Ersatz, entscheidet das Spiel

Auf der Gegenseite verteidigte Heidenheim nicht so souverän und bot immer wieder Räume an. Nicht ohne Grund haben die Schwaben bereits 31 Gegentore kassiert in dieser Saison. Nach einer halben Stunde fiel das 32., die Kleeblätter gingen in Führung. Die Situation, die zum einzigen Treffer des Tages führte, stand an diesem Tag stellvertretend für das ganze Spiel: Die Franken zeigten den größeren Willen. Jürgen Gjasula bekam im Strafraum einen Ball auf den Fuß und zog aus spitzem Winkel ab. Gästetorwart Kevin Müller konnte zwar noch parieren, doch Gjasula setzte nach und bediente Magyar mit einer Flanke am zweiten Pfosten, wo der Ungar höher als sein Gegenspieler stieg und ins leere Tor einnickte. Überhaupt Gjasula. Der 32-Jährige hatte zuletzt oft zuschauen müssen, empfahl sich nun aber als Pass- und Taktgeber in der Offensive. Die meisten Angriffe gingen über ihn. "Es freut mich total für ihn; man hat im Training gesehen, dass er brennt", lobte Buric.

Wenn man der Spielvereinigung eines vorwerfen konnte an diesem Tag, dann, dass sie es trotz ausgezeichneter Gelegenheiten nicht schaffte, ein zweites Tor zu erzielen. Vor allem in den Kontersituationen agierte Fürth zu fahrig. Khaled Narey (57. Minute), Julian Green (58.), Maximillian Wittek (63.) und auch Gjasula (64.) scheiterten entweder an Torwart Müller oder an der eigenen Präzision. Zehn Minuten vor Schluss setzte Green einen Schuss an den Pfosten. "Wir müssen unsere Chancen besser ausspielen und konsequenter nutzen, damit wir so ein Spiel etwas ruhiger beenden können", forderte Buric.

So erlebten die rund 7000 Zuschauer eine unruhige Schlussphase, doch die Bälle segelten folgenlos in den Fürther Strafraum. Die Fürther haben all ihre fünf Saisonsiege im eigenen Stadion eingefahren. Nächste Woche gegen Darmstadt 98 hat Fürth nun die Möglichkeit, mit einem Sieg auf dem Relegationsrang zu überwintern. Das Gute ist: Auch das letzte Spiel des Jahres findet zu Hause statt.

© SZ vom 10.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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