"FIFA-Offizielle mit Spitzenämtern in der CONCACAF und CONMEBOL"
Die US-Justizministerin Loretta Lynch hat am Donnerstag verkündet, dass nach den Festnahmen der beiden FIFA-Vizepräsidenten Juan Angel Napout (Paraguay) und Alfredo Hawit (Honduras) gegen 16 weitere Funktionäre des Fußball-Weltverbands ermittelt wird. Namen nannte sie nicht.
Fußball-Weltverband:Zwei Fifa-Vizepräsidenten in Zürich festgenommen
Der Fußball-Weltverband bestätigt eine Polizeiaktion am frühen Morgen in Zürich, wo derzeit die Fifa-Exekutive tagt. Mit weiteren Festnahmen im Verlauf des Tages ist zu rechnen.
Staatsanwalt Roberto Capers erklärte, es handele sich um "FIFA-Offizielle mit Spitzenämtern in der CONCACAF und CONMEBOL", der Verbände von Nord-, Mittel- und Südamerika sowie der Karibik. Capers nannte die Verbände von Brasilien, El Salvador, Guatemala, Honduras, Bolivien, Ecuador, Paraguay und Peru. "Die Zahlen sind erschütternd", sagte Capers: "Was genug ist, ist genug."
Die New York Times hat eine Liste mit Namen der Verdächtigten veröffentlicht. Der Zeitung zufolge befinden sich unter den Verdächtigten auch der ehemalige und der aktuelle Präsident des brasilianischen Fußballverbandes.
Bestechungs- und Korruptionsdelikte in Höhe von etwa 200 Millionen Dollar
Den Beschuldigten wird eine Verwicklung in Bestechungs- und Korruptionsdelikte in Höhe von etwa 200 Millionen US-Dollar vorgeworfen. "Sie alle werden uns nicht entkommen", sagte Lynch und erklärte zudem, am Morgen hätten sich acht Angeklagte schuldig bekannt, fünf von ihnen hätten nicht zu den ursprünglichen Angeklagten der seit Mai laufenden Ermittlungen gehört.
Die beiden in Zürich verhafteten Vize-Präsidenten Hawit und Napout widersetzten sich umgehend ihrer direkten Auslieferung an die USA. Sie werden wohl alle Vorwürfe abstreiten.
Brasiliens Verbandspräsident lässt sein Amt ruhen
Der brasilianische Fußballverband (CBF) teilte mit, dass Präsident Marco Polo del Nero sein Amt vorübergehend ruhen ließe. Grund dafür sei, dass der 74-Jährige seine Verteidigung vor der Ethik-Kommission der FIFA vorbereiten muss. Del Nero war in der vergangenen Woche bereits aus dem FIFA-Exekutivkomitee zurückgetreten.