Die besten Blogs zu:STUDENTENREKORD

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Zwei Pakete Druckerpapier, Vernachlässigung sozialer Kontakte, 200 Liter Tee - alles für die Abschlussprüfung.

Ausgewählt von Edeltraud Rattenhuber

Noch niemals waren an deutschen Hochschulen so viele Studenten eingeschrieben wie im vergangenen Wintersemester: 2,22 Millionen, also 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr, das hat das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitgeteilt. Wie viele neue Studenten es im kommenden Semester sein werden, wenn zwei Abiturjahrgänge ihren Weg an die Universitäten und Fachhochschulen finden, soll im November veröffentlicht werden. Schon jetzt sagen die Statistiker allerdings voraus, dass der seit Jahren festzustellende Trend zur Höherqualifizierung anhalten wird. Und das erklärt auch die wachsende Zahl der Studentenblogs im Internet, die Studierenden vor allem eins geben: Überlebenshilfe.

Medizinstudenten sitzen im Hörsaal Anatomie in einer Vorlesung an der Universiät Leipzig. Die Flut der Studenten an deutschen Hochschulen steigt weiter: Im vergangenen Wintersemester saßen in den Hörsälen von Universitäten und Fachhochschulen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes so viele junge Männer und Frauen wie nie zuvor. Es seien rund 2 218 000 Studenten immatrikuliert gewesen. Das sind im Vergleich zum Wintersemester 2009/10 etwa 96 400 Studierende oder 4,5 Prozent mehr, teilte das Wiesbadener Bundesamt mit. (Foto: dpa)

"Wie eine typische Studentenküche aussieht, dürfte schwierig zu beantworten sein, aber die wenigsten Studenten werden sich eine Designerküche mit Komplettausstattung leisten können", heißt es etwa auf blogstudent.de, der Tipps gibt, wo man billige Küchen kaufen kann und welche Elektro- und Küchengeräte man wirklich braucht. Auch über die Nachteile, welche die als Studentenjobs mit "flexiblen Arbeitszeiten", "dynamischem Umfeld" und "marktkompatiblen Löhnen" angepriesenen Arbeitsmöglichkeiten haben, klärt der Blog auf.

Da Studenten nicht nur leben, sondern vor allem auch studieren müssen, informiert der Blog infomensa.de unter anderem über das Thema Plagiat. Unter der Überschrift "Copy and Paste for Dummies" heißt es: "Egal ob bei Hausarbeiten oder bei Abschlussarbeiten, wer den Überblick verliert, was Zitate und Quellenangaben betrifft, lebt gefährlich." Wer denke, dass es reiche, Texte nur mal ein bisschen umzustellen, der liege falsch, heißt es in dem Blog weiter. Selbst Übersetzen sei noch keine Garantie, unentdeckt zu bleiben.

Eine weitere Frage, die sich schon bald für viele Studenten stellen wird, ist das Thema Praktikum. Hilfreich sind dabei Seiten wie der Studentenpilot ( studentenpilot.blogspot.com). Mehrere Studenten berichten darin über ihre Praktikumsaufenthalte in China und erzählen vor allem auch von den Steinen, die ihnen auf dem Weg dorthin und auch noch in dem Land in den Weg gelegt wurden.

Wer die Idee Studium eigentlich verworfen hat, sich aber kurz vor Semesterbeginn doch noch anders entschließt, für den sind Blogs wie der Campus-Blog der Hochschule Nürnberg sehr hilfreich. Unter der Netzadresse blog.nz-online.de/ campus wird über noch offene Studiengänge aufgeklärt. Außerdem erfährt man, wie die Piraten-Partei über ein Volksbegehren gegen Studiengebühren mobil macht.

Einen sehr persönlichen Blog findet man unter der Adresse brueckenbande.de/blog/topics/Studenten. Da erzählt die (nun schon ehemalige) Studentin Linda Bög von ihrem Leben, wie viel sie die Abschlussarbeit und dann die Abschlussprüfung gekostet haben beispielsweise - "zwei Pakete Druckerpapier, drei Druckerpatronen, Komplettvernachlässigung freundschaftlicher und familiärer Kontakte über mindestens ein Dreivierteljahr, zwei ausgeschlagene Urlaubs-Mitfahr-Angebote, 200 Liter Tee, 47 verpasste Parties", und vieles mehr. Was wider Erwarten allerdings nicht eingetreten sei: "Graue Haare (zumindest auf dem eigenen Kopf), Mahngebühren in der Unibibliothek und: 10-Finger-Schreiben gelernt".

© SZ vom 13.09.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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