DEBATTE@SZ:Vom anderen Stern

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Kommissar Felix Murot (Ulrich Tukur) greift zur Waffe - eine Szene der Tatort-Folge "Im Schmerz geboren". (Foto: dpa)

Krimi oder Kunst? Der Tatort "Im Schmerz geboren" mit Ulrich Tukur hat in den Online-Foren der SZ euphorische Reaktionen ausgelöst.

"Als ich in der Zeitung von dem Tatort las, kam mir erst mal das Grausen über die Anzahl der Toten und ich beschloss, ihn nicht anzusehen. Bis zum Abend habe ich es mir überlegt, da ich Ulrich Tukur sehr gut finde, und sah ihn mir an. Von Anfang an war ich fasziniert: Die Dialoge, die Musik, das Finale. Großes Kompliment an die Macher, endlich zeigen wir, was wir können, und kupfern nicht nur die amerikanischen Gewaltfilme ab. Es wäre schön, wenn man damit die Jugendlichen dazu inspirieren könnte, ihre Gewaltvideos in die Tonne zu werfen." (Chiara in der Debatte@sz)

"Erst dachte ich: Was ist das, bist du im richtigen Programm? Aber dann wurde ich von den Schauspielern und den Szenen völlig eingenommen und abgeholt. Großes Kino. Leider gibt es auch den Schweiger-Kram, und Simone Thomalla fragt sich sicher immer noch, wieso sie ,entsorgt' wurde. Wer diese neue Form von Tatort genießen durfte, weiß warum. Chapeau!" (ingolfby in der Debatte@sz)

"Bertolt Brecht ist für einen Moment auferstanden, hat das Drehbuch zu ,The Dark Knight' gemäß den Regeln des epischen Theaters umgeschrieben, ein paar Shakespeare-Bezüge mit hineingepackt und das Ganze dann einem Regisseur übergeben, der gerne Quentin Tarantino hieße. Das eigentlich Verwunderliche daran ist, dass das Ganze trotzdem funktioniert und zu einer geradezu sagenhaft unterhaltsamen Mischung verschmilzt. " (Quonk in der Debatte@sz)

"Ich gehe mit Superlativen meist sparsam um, aber was uns Zuschauern hier geboten wurde, ist das Beste, was ich seit Langem als deutsche Produktion im deutschen Fernsehen gesehen habe. Ja, es war Kunst, große Kunst sogar, theatralisch im besten Sinne, episch, surreal, spannend, großartig inszeniert. Ein Tatort vom anderen Stern sozusagen." (kernschatten in der Debatte@sz)

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© SZ vom 15.10.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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