12. Juni 2006:Frage zum Verbot von Plastiktüten

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Ist ein Leben ohne Plastiktüten möglich möglich? Das war die Frage der vergangenen Woche. SZ-Leser haben geantwortet. Diskutieren Sie mit.

Die Weltmeere sind zunehmend mit Plastik vermüllt - Tüten und Pet-Flaschen machen in manchen Gewässern schon vier Fünftel aller Abfälle aus. Ein Verbot von Einmal-Plastiktüten fordert deshalb der Direktor des UN-Umweltprogramms, Achim Steiner. Ist ein Leben ohne Plastiktüten möglich? Das war die Frage der Woche - und die Leser sind sich weitgehend einig:

Der Strand von Acapulco ist verdreckt. Die SZ-Leser sind der Meinung, dass ein Verbot von Plastiktüten Abhilfe schaffen würde. (Foto: Foto: dpa)

"Aufgrund der Tatsache, dass für die Herstellung von Plastik sehr viel Erdöl benötigt wird und dass durch Plastikmüll erhebliche Umweltschäden verursacht werden, wäre ein Verbot von Plastiktüten nicht nur vertretbar, sondern dringend nötig. Was in Kalifornien möglich war, sollte auch für eine ökologiebewusste Administration hierzulande möglich sein. Strenge Auflagen, vor allem für große Handelsketten, würden ein Umdenken in der Bevölkerung bewirken, das nicht zuletzt den Slogan 'los vom Öl' zu kommen, etwas mehr konkretisiert."

Bernd Michl München

"Ein Leben ohne Plastiktüten - das gab es doch schon. Wir hatten Körbe, Netze, Einkaufstaschen aus Stoff. Eine Kiste Bier oder Wasser gekauft, das Leergut am Monatsende wieder zurück zum Händler und nicht in die Isar geworfen. Plastiktüten und Pet-Flaschen sind ein Zeichen für unorganisiertes Einkaufen und Verhalten. Was können wir tun? Fragen wir doch unseren Nachbarn mit den Plastiktüten, ob er unter die Stadtstreicher gegangen ist. Lassen wir die Kinder wieder sagen: 'Du darfst heute kein Fernsehen mehr schauen, die Energie ist für diese Plastiktüte heute schon verbraucht.' Und was könnten wir verdienen an Werbung, die wir umsonst rumtragen? Wo Platz für eine Brieftasche mit allen möglichen Karten ist, muss auch Platz für eine Einkaufstasche aus Stoff sein."

Harmannus Hoogestraat Oldenburg

"Jeden Tag im Supermarkt zu beobachten: Menschen, die offensichtlich nicht spontan, sondern geplant einen größeren Einkauf machen, haben keine Einkaufstasche dabei und ordern an der Kasse mehrere Plastiktüten. Da helfen keine Argumente und auch keine erhöhten Preise für diese Tüten. Nur ein völliges Verbot würde zwangsläufig zu einer Verhaltensänderung führen. Einkaufstaschen gibt es mittlerweile aus ebenso stabilem wie dünnem Material; die passen sogar ins Handtäschchen und in den Kofferraum sowieso."

Heidrun Miltzlaff Hamburg

© SZ vom 12.06.2009/dab/sus - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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