Reisejahr 2008:Mai

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Mauritius für Normalverdiener und Weitblick auf einer Panoramastraße in Virginia. Die weißen Häuser von Lissabon, einsame Strände in Mexiko und Blumen über Blumen auf den Kanalinseln - unsere Reisetipps für den Monat Mai.

Mauritius für Familien

Mauritius
:Insel für Familien

Entgegen der landläufigen Meinung ist Mauritius, die Trauminsel im Indischen Ozean, nicht nur ein Reiseziel für Besserverdiener. Auch Familien mit Kindern können als Selbstversorger preiswert unterkommen.

In Bildern.

"Zuerst wurde Mauritius geschaffen und dann das Paradies" schwärmte schon Mark Twain von der Insel im Indischen Ozean östlich von Madagaskar. Bereits beim Anflug ist man sofort geneigt, ihm zu glauben: Blautürkises Wasser umspült das von weißen Stränden gesäumte Eiland, auf dem sich zwischen üppigem Grün Häuser und Hotels angenehm verteilen.

Soviel natürlicher Luxus wirkt sich auch auf die Klientel aus: Jetset und betuchte Paare fühlen sich auf Mauritius wohl. Doch Familien mit Kindern sind bei den für ihr entspannt-fröhliches Wesen bekannten Mauritiern ebenfalls gern gesehene Gäste - auch wenn sie in den unteren Preisklassen logieren.

Wer die exklusiven 4- und 5-Sterne-Hotels zu teuer findet, muss nicht auf den Mauritius-Urlaub verzichten. Es geht auch günstiger, etwa als Selbstversorger in einer Ferienwohnung oder in einem der 3-Sterne-Häuser mit Doppelzimmerpreisen unter 100 Euro.

Von der rund 200 Kilometer langen Küstenlinie sind etwa 160 Kilometer Strand - und der ist für alle zugänglich, fällt meist flach ins 24 bis 28 Grad warme Wasser ab und ist durch ein Riff vor hohen Wellen geschützt. Auch im Inselinneren gibt es Ausflugsziele, die Kindern gefallen: Wer vom Strandleben genug hat, besucht den Botanischen Garten, den Nationalpark mit Wasserfällen oder eine Krokodilfarm.

Augen auf: Skyline Drive und Blue Ridge Parkway

Nur eine Autostunde von der Hauptstadt Washington D.C. entfernt, beginnt das Shenandoah Valley, von John Denver in den Anfangszeilen seines Klassikers "Take me home, country roads" besungen. Der Anblick der sanft geschwungenen Hügel veranlasste schon Amerikaner vor ihm zu Gefühlsausbrüchen. Unter anderem soll der frühere Präsident Herbert Hoover gerufen haben: "Diese Berge sind wie gemacht für eine Straße!"

Gesagt, getan: 1939 wurde der 170 Kilometer lange Skyline Drive fertiggestellt, eine der schönsten Panoramastrecken der USA.

An Herbstwochenenden, wenn jedes Blatt in einer anderen Farbe leuchtet, kann es auf der zweispurigen Straße recht voll werden. Im Frühjahr dagegen genießt man den Blick von einem der 75 balkonartigen Aussichtspunkte ganz in Ruhe. Viele sind Ausgangsorte für Wanderungen auf dem 800 Kilometer langen Wegenetz des Shenandoah National Park.

Wo der Skyline Drive aufhört, fängt der ebenso spektakuläre (und nicht so überlaufene) Blue Ridge Parkway an und folgt den Kurven der Bergrücken durch Virginia gen Süden bis nach Tennessee zu den Great Smoky Mountains.

Vergangenheit und Zukunft in Lissabon

Lissabon, die Stadt der weißen Häuserfassaden, ist Vergangenheit und Zukunft zugleich. Die Straßenbahn, die immer noch mit einer chromfarbenen Kurbel gelenkt wird, schlängelt sich durch die engen Gassen der Alfama. Der Elevador da Glória, die knallgelbe Standseilbahn von 1885, befördert Fahrgäste von der Praça dos Restauradores durch die steile Häuserschlucht zum Bairro Alto. Im "Casa Museu Pessoa" sind Andenken an den Dichter Fernando Pessoa aus dem frühen 20. Jahrhundert ausgestellt: seine Schreibmaschine oder sein Personalausweis.

An vielen Orten gibt sich Lissabon modern: Das neue Berardo Museum stellt zeitgenössische Kunst aus, das Design and Fashion Museum eröffnet demnächst wieder, zahlreiche Designerhotels und edle Restaurants gehören nun zum Stadtbild.

Ein Bauwerk in Lissabon vereint Vergangenheit und Zukunft: Die moderne Brücke Vasco da Gama, die über den Tejo führt. Benannt ist sie nach dem Entdecker des Seeweges nach Indien, fertiggestellt wurde die längste Brücke Europas zur Weltausstellung Expo '98. Sie steht wie kein anderes Gebäude in Lissabon für die zwei Seiten der Stadt.

Mazatlán - die Perle des Pazifiks

Noch hat Mazatlán den Spitznamen "Pearl of the Pacific" (Perle des Pazifiks) verdient. Noch sind die breiten Palmenstrände angenehm leer. Noch kann man in der nordmexikanischen Stadt einen günstigen Urlaub verbringen.

Mazatlán liegt am Pazifik, gegenüber der südlichsten Spitze der Baja California, und wird vor allem bei US-Amerikanern als Urlaubsziel immer beliebter. Hotelresorts sind im Entstehen, ein Golfplatz wurde erbaut, Reiseagenturen nehmen den Ort in ihr Programm auf.

Wer das ursprüngliche Mazatlán erleben will, sollte also möglichst schnell hinreisen. Warum also nicht in diesem Jahr eine Segeltour vor Mazatlán unternehmen, Vögel beobachten oder am Strand entspannen?

Blumenpracht auf den Kanalinseln

Dicht vor der Küste der Normandie bei Saint Malo liegen die zu Großbritannien gehörenden Kanalinseln Jersey, Guernsey, Alderney, Sark und Herm. Dank des Golfstroms ist das Klima hier sehr mild, mit "englischem Regen" ist nur im Winter zu rechnen, im Sommer allerdings mit Nebel.

Das Frühjahr bietet sich daher als Reisezeit an, auch weil die Inselgruppe dann am üppigsten mit dem Pfund wuchert, für das sie bekannt ist - Blumen, Blumen, Blumen.

Am besten durchfährt man dieses farbenprächtige Gemälde aus Wildblumen, Rhododendron, Ginster und Heide mit dem Fahrrad. Die höchste Erhebung auf Jersey ist nur gut 100 Meter hoch, da kann die ganze Familie mithalten.

Wer die Natur etwas geordneter erleben will, geht einfach in einen Privatgarten. Natürlich nur während der Öffnungszeiten: Zwischen April und August laden viele Hobbygärtner Besucher zur Besichtigung ein.

Noch mehr Tipps? Zurück zum Reisejahr 2008 und den Monaten im Überblick

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