Irland:Machtfrage

Skellig Michael. (Foto: mauritius images/ClickAlps)

"Star Wars"-Insel am Limit

Von Dominik Prantl

Als Verantwortlicher einer Urlaubsregion muss man heutzutage so was von gut überlegen, ob man seine schöne Landschaft für eine Kino- oder Fernsehproduktion herleiht. Kaum ist ein bisschen "Herr der Ringe" oder "Bergdoktor" abgedreht worden, fallen die Cineasten wie die Heuschrecken ein ins Land. Im Falle der kleinen Insel Skellig Michael reichten schon knapp zwei Filmminuten im siebten "Star Wars"-Teil, "Das Erwachen der Macht", um den Felszahn vor der Westküste Irlands auf die Landkarte der Drehort-Hopper zu setzen. Leider hat Skellig Michael im Vergleich zum "Herr der Ringe"-Land und zur "Bergdoktor"-Kulisse den Nachteil, dass die Insel wirklich sehr klein und ökologisch sehr fragil ist. Vögel mit schönen Namen wie Papageientaucher, Basstölpel und Trottellumme vertragen es nicht, wenn Lucasfilm und die Jedi-Ritter allzu lange ihre Macht spielen lassen. Andererseits ist Skellig Michael eine Insel - weshalb sich der Touristenstrom ganz gut regulieren lässt. Manchmal macht das die See selbst. Wenn sie in Rage gerät, schaffen es die Boote aus dem kleinen, vom "Star Wars"-Rummel geprägten Ort Portmagee vielleicht noch in die Nähe der Insel, können dann aber nicht in dem Minihafen anlanden. Außerdem ist die Zahl der Boote, die das dürfen, limitiert - und damit die Zahl der Inselbesucher auf nicht einmal 200 Frühbucher pro Tag. Noch.

© SZ vom 08.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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