Engpass bei der Bahn:Behinderungen auf vielen Strecken

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Wegen häufigerer Untersuchungen der ICE-3-Züge werden viele Verbindungen eingeschränkt. Reisende müssen mit Verspätungen und längeren Wartezeiten rechnen.

Bahnfahrer müssen auf vielen ICE-Strecken im Rhein-Main-Gebiet mit Behinderungen rechnen. Betroffen sind die Verbindungen zwischen Köln und Frankfurt, Köln und München sowie Köln und Mainz, wie ein Bahnsprecher in Frankfurt bestätigte.

Wegen der neuen Untersuchungsauflagen stehen weniger ICE-Züge zur Verfügung. (Foto: Foto: dpa)

Einige Züge würden auf diesen Strecken nur noch in halber Länge verkehren, dadurch könnten die Sitzplätze knapp werden. Mit dem Platzmangel seien auch längere Wartezeiten für Aus- und Einsteiger in den Bahnhöfen und damit Verspätungen von "wenigen Minuten" verbunden.

Grund für den Verzicht auf die volle Zuglänge sei ein Fahrzeug-Engpass, nachdem das Eisenbahnbundesamt eine Neuregelung für die Untersuchung von Radsatzwellen verfügt hatte. Dadurch stehen die bundesweit 66 Züge vom Typ ICE 3 vorerst seltener zur Verfügung.

"Unsere Strategie ist es, möglichst alle Verbindungen - wenn auch eingeschränkt - anzubieten, anstatt einige ausfallen zu lassen", sagte der Bahnsprecher. Nur ein wenig genutztes Zugpaar auf der Strecke Köln-Mainz sei bislang gestrichen worden, es werde auch im Fahrplan 2009 nicht mehr auftauchen. Erfahrungsgemäß stark ausgelastete Züge sollten in gewohnter Länge verkehren, vor allem tagsüber und am späten Abend würden die Züge jedoch halbiert.

Bei Reservierungen wird erstattet

Seit mehr als einer Woche könnten für die von der Streichung betroffenen Zug-Teile keine Plätze mehr reserviert werden. Wer bereits davor reserviert habe, bekomme sein Geld am Schalter zurückerstattet. Wie lange der Engpass dauern wird, war laut Bahn zunächst unklar.

Die 66 Züge müssen doppelt so oft in die Werkstatt wie bisher. Seit vergangenen Montag gelte eine Neuregelung für die Untersuchung der Radsatzwellen, bestätigte ein Sprecher des Eisenbahnbundesamts in Bonn. Die Radsatzwellen waren möglicherweise die Ursache für das Entgleisen eines ICE 3 im Juli in Köln.

Der Konzernsprecher für den Personenverkehr der Bahn, Jürgen Kornmann, bestätigte die Auflagen und damit auch entsprechende Berichte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und des WDR.

www.bahn.de

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