Ein Spaziergang mitten durch eine europäische Hauptstadt im Jahr 2016. "Kopf einziehen!", sagt der Soldat. Das Loch in der Häuserwand ist nicht für Flaneure gemacht, sondern für die Truppe. Für Schönes hat der Soldat der griechisch-zyprischen Armee keinen Sinn. Er führt die Besucher über Trampelpfade entlang von Straßen, die niemand betreten darf. Er führt über morsche Treppen in Dachgeschosse, die zu Beobachtungsposten mit winzigen Gucklöchern im Mauerwerk geworden sind. Und als der Soldat die kleine Gruppe auf einen Aussichtpunkt führt, steht diese plötzlich neben einem seiner Kameraden mit Maschinengewehr und hat Blickkontakt. Auf der anderen Seite der Mauern und des Stacheldrahts, der sogenannten Green Line, sind ebenfalls Soldaten postiert. Türkisch-zyprische, die den ganzen Tag auch nichts anderes machen, als die Soldaten diesseits der Demarkationslinie: Schauen, das nichts passiert - einen Zustand bewachen.
Zypern:Der sture Esel läuft los
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Zypern ist seit 1974 geteilt. Viele Versuche, das Land wiederzuvereinigen, gingen schief. Nun stehen die Chancen gut.
Von Mike Szymanski, Nikosia
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