Wahlkampf:Proteste und Steine gegen die AfD

Abgerissenes AfD-Plakat in Duderstadt (Niedersachsen). (Foto: dpa)

Zwischenfälle im Wahlkampf der Anti-Euro-Partei "Alternative für Deutschland": In Nürnberg griff ein Unbekannter einen Kandidaten an, in der Göttinger Innenstadt fand der Straßenwahlkampf unter Polizeischutz statt. Die Partei beklagt, massiv behindert zu werden.

Der Wahlkampf hat gerade erst begonnen, doch die eurokritische Partei Alternative für Deutschland (AfD) ist bereits unfreiwillig in eine Art "heiße Phase" geraten. Im gesamten Bundesgebiet würden immer wieder Wahlplakate zerstört, berichtet die Partei, zudem kam es zu Übergriffen auf Wahlkampfhelfer.

Vor allem in Göttingen ist die Lage angespannt. Dort haben linksautonome Gruppen dazu aufgerufen, Wahlwerbung der AfD zu zerstören und den Wahlkampf der "rechtspopulistischen Splitterpartei" zu behindern.

Wie das Göttinger Tagblatt berichtet, demonstrierten am Freitag 50 Menschen vor der Gaststätte, in der die AfD sich zu ihrem örtlichen Stammtisch treffen wollte. Am Samstag kam es rund um den AfD-Wahlkampfstand in der Göttinger Innenstadt zu Rangeleien zwischen Gegendemonstranten und der Polizei. Nach Angaben der Partei mussten 60 Beamte den Stand schützen.

Streit gibt es in der niedersächsischen Stadt um die Rolle der Grünen Jugend: Die Organisation dementiert auf ihrer Homepage Vorwürfe, die Aktionen der Linksautonomen unterstützt zu haben. In Göttingen bewirbt sich der Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin um ein Direktmandat.

Angriff in Nürnberg

Andere Zwischenfälle wurden nach Parteiangaben aus Lübeck und Lüneburg, Gießen und Nürnberg gemeldet. In der fränkischen Stadt griff am Wochenende ein unbekannter Mann den Bundestagskandidaten der AfD an dessen Wahlkampfstand an.

In Berlin wurde ein mit AfD-Plakaten beladener Lastwagen mit Steinen beworfen. Die Partei berichtet zudem von mehr als 70 zerstörten Plakaten, die bereits in der Hauptstadt aufgehängt worden waren. Anfang August waren laut Tagesspiegel zwei Plakatierteams in Kreuzberg von Unbekannten angegangen worden. AfD-Sprecher Bernd Lucke nannte die Vorfälle "eine Ohrfeige für jeden Demokraten".

© Süddeutsche.de/dpa/joku - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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