Wahlkampf in den USA:Pence soll Trumps Vize werden

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Mike Pence. (Foto: Michael Conroy/AP)

Indianas Gouverneur gilt als Favorit des republikanischen Präsidentschaftskandidaten, sein Stellverteter zu werden.

Von Hubert Wetzel, Washington

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump will nach Medienberichten Mike Pence zu seinem Vizekandidaten ernennen, den Gouverneur von Indiana. Pence sei der "wahrscheinliche" Kandidat, hieß es unter Berufung auf das Umfeld von Trump. In den Berichten wurde zunächst aber auch darauf hingewiesen, dass Trump seine Meinung noch ändern könnte.

Pence war einer der Politiker, die in den vergangenen Tagen zum Kreis der aussichtsreichsten Kandidaten gezählt worden waren. Von den möglichen Vizekandidaten ist er sicher der konventionellste. Sofern es das Ziel von Trump ist, sich durch die Auswahl eines soliden, unaufregenden Vizes seriöser erscheinen zu lassen, dann ist Mike Pence wohl der richtige Mann. Das dürfte ein Grund gewesen sein, warum Berichten zufolge viele Berater Trumps für Pence als Vize plädiert haben sollen.

Der 57-jährige Pence war von 2001 bis 2013 Abgeordneter des Staates Indiana. 2013 wurde er Gouverneur. Pence gehört der Tea-Party-Bewegung an und steht politisch dezidiert rechts: Er fordert ein Verschuldungsverbot in der Verfassung, lehnt die Homo-Ehe ab, ebenso die Schließung des Gefangenenlagers Guantanamo oder ein Amnestie für illegale Einwanderer. Statt dessen will er die Grenzsicherung massiv ausbauen.

Da Pence den rechten Flügel der Partei vertritt, den Trump zum größten Teil hinter sich hat, ist unklar, ob er bei der Wahl im November Wählergruppen überzeugen kann, die nicht ohnehin schon für Trump stimmen werden. Eine Ausnahme bilden vielleicht christlich-konservative Wähler, denen der mehrfach verheiratete New Yorker Milliardär Trump suspekt ist. Zudem hat Pence einen guten Ruf beim Parteiestablishment, das sich immer noch nicht ganz mit Trump als Kandidaten angefreundet hat. Als erfahrener Abgeordneter kann er dem Politikneuling Trump aber wohl dabei helfen, ein gutes Arbeitsverhältnis zum Kongress aufzubauen.

© SZ vom 15.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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