VW:Firmen-Monopoly

MAN soll in VW aufgehen - traurig, aber gut so.

Von Marc Beise

Früher war alles besser. Da konzentrierten sich engagierte Unternehmer darauf, ihre Geschäfte zu machen und mit ihren Leuten beispielsweise Maschinen zu bauen oder Lastwagen. So kann man das sehen, und bei der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, besser bekannt als MAN, ging das ja auch 257 Jahre lang gut. Jetzt wird der Konzern von einem noch größeren Konzern geschluckt, der Volkswagen AG mit ihren zwölf Marken und 200 Milliarden Euro Umsatz. Das mag man bedauern, besonders am Sitz der Konzernzentrale in München.

Man kann es aber auch mit besseren Gründen für eine kluge Entscheidung halten. Die Traditionsfirma MAN war schon lange in schwieriger Verfassung. Über die Jahrzehnte war ein Mischkonzern gewachsen, der von Autos über Dieselmotoren bis Druckmaschinen allerlei herstellte. Solche Konglomerate sind in der heutigen komplizierten Welt schwer zu managen, und sie sind anfällig fürs Manager-Monopoly: Kaufe A, verkaufe B, fusioniere X und Y zu Z. MAN selbst hat bei diesem Spiel mitgemacht, hatte einiges verkauft und seinerseits vergeblich nach dem Konkurrenten Scania gegriffen - was letztlich dazu führte, dass MAN bei VW landete.

Damit ist das Unternehmen unter dem Strich nicht schlecht gefahren. Aufgeteilt im VW-Konzern können die einzelnen Bereiche nun, schwierig genug, besser und effizienter geführt werden. Früher war eben doch nicht alles besser.

© SZ vom 13.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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