USA:Weg mit dem roten Tuch

Sie gilt vielen als Symbol der Sklavenhalter-Gesellschaft: Jetzt wurde die Konföderierten-Flagge auch in Columbia abgenommen.

Die Südstaaten-Flagge wird eingeholt: Rund 150 Jahre nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkriegs ist die Fahne der abtrünnigen Staaten jetzt auch in Columbia abgenommen worden. Die Fahne des Südens hatte in der Hauptstadt des Bundesstaats South Carolina geweht; ursprünglich hing sie dort sogar über dem Parlamentsgebäude. Sie war 1961 anlässlich des 100. Jahrestags des Bürgerkriegs zwischen Norden und Süden an diesem prominenten Platz gehisst worden. Wegen andauernder Proteste gegen die Flagge, die vielen als Symbol der Sklavenhalter-Gesellschaft des Südens gilt, wurde sie später abgenommen und über einem nahe gelegenen Bürgerkriegsdenkmal aufgezogen.

Nach dem Tod von neun Afroamerikanern bei einem Amoklauf in einer Kirche in Charleston im selben Bundesstaat flammte der Flaggenstreit jetzt erneut auf: Es gab Fotos, auf denen der Attentäter Dylann Roof das Konföderierten-Tuch schwenkt. Daraufhin hatte Gouverneur Nikki Haley das Aus für den roten Stoff mit dem blauen Kreuz darauf beschlossen. Angehörige der Charleston-Opfer wohnten der Einholung der Flagge bei, eine Anti-Rassismus-Organisation beendete danach ihren 15-jährigen Boykott des Bundesstaats.

© SZ vom 13.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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