Wer ein Haus einreißen will, hat verschiedene Möglichkeiten. Er kann den Bagger mit der Abrissbirne kommen lassen, der ebnet alles in kurzer Zeit ein. Oder er kann den Vorschlaghammer nehmen und die Mauern Stück für Stück zertrümmern. Das dauert länger, klappt aber auch.
Donald Trump hat sich, um die Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama niederzureißen, für den Vorschlaghammer entschieden. Der US-Präsident war in den vergangenen neun Monaten unfähig, im Kongress, in dem seine eigene Partei die Mehrheit hat, ein Gesetz zur Abwicklung von Obamacare durchzubringen - der Bagger blieb mit Motorschaden liegen. Also sabotiert Trump die Reform jetzt Stück für Stück: Obamacare funktioniert nur, weil der Staat armen Bürgern diverse Zuschüsse zahlt, damit sie sich eine Krankenversicherung leisten können. Indem Trump einen Teil dieser Zuschüsse nun streicht und andere wichtige Vorschriften aushebelt, hämmert er einige tragende Wände weg.
Das hat mit Politik nichts zu tun, schon gar nicht mit Gesundheitspolitik. Trump macht Obamacare kaputt, weil er wütend und frustriert ist wegen des eigenen Versagens. Er hat den Amerikanern einst versprochen, Obamacare durch "etwas Großartiges" zu ersetzen. Aber das war gelogen. Stattdessen zerstört er Obamacare, ohne sich darum zu kümmern, was mit den Millionen Menschen passiert, deren Gesundheit oder gar Leben davon abhängt. Am Ende bleiben nur Trümmer.