USA:Symbol der Vergangenheit

Der US-Bundesstaat South Carolina trennt sich von der Südstaaten-Flagge.

Von Sacha Batthyany

Die Flagge der Südstaaten sei ein Symbol aus der Vergangenheit, sagte die Gouverneurin des US-Bundesstaats South Carolina, Nikki Haley am Montag. "Nicht aber unserer Zukunft." Das blau-weiße Andreaskreuz auf rotem Grund solle vom Dach des Staatskapitols verschwinden. Zuvor hatten schon die Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Jeb Bush gesagt, die Flagge gehöre ins Museum, auch US-Präsident Barack Obama plädierte in einem am Montag ausgestrahlten Interview dafür. "Es geht nicht nur darum, dass es unhöflich ist, in der Öffentlichkeit Nigger zu sagen." Das Erbe von Sklaverei und Diskriminierung werfe einen "langen Schatten" und sei "noch immer Teil unserer DNA".

Das Attentat von Charleston von vergangener Woche hat eine neue Debatte über die Flagge ausgelöst, die im amerikanischen Bürgerkrieg die sezessionistischen Südstaaten vereinte, welche alle an der Sklaverei festhielten. Auf Fotos auf seiner Webseite posierte der Attentäter mit der Flagge, sie prangte auch auf dem Nummernschild seines Autos. Charlestons Bürgermeister Joseph P. Riley sagte am Montag, die Flagge sei zu einem "Symbol des Hasses" geworden. Ein Sprecher der Supermarktkette Walmart sagte, sie werde künftig nicht mehr verkauft. Während die Flagge also verschwinden soll, bleiben die Werbetafeln für Waffen hängen. Am Tag nach dem Massaker titelte die Zeitung The Charleston Post & Courier: Neun Tote nach Anschlag in der Kirche - daneben war ein Aufkleber, auf dem Pistolen für 30 Dollar angeboten wurden.

© SZ vom 24.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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