US-Wahlkampf:McCain schreibt Michigan ab

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John McCain unter Druck: Der republikanische Präsidentschaftskandidat gibt einen bislang heißumkämpften Bundesstaat auf - dort liegt er in Umfragen hinten.

Rückschlag für John McCain: Der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner hat seine Wahlkampagne im Bundesstaat Michigan eingestellt.

John McCain glaubt nicht mehr, in Michigan gewinnen zu können. (Foto: Foto: AFP)

Künftig werde sich der Senator aus Arizona auf aussichtsreichere Bundesstaaten konzentrieren, wo er größere Siegeschancen gegen seinen demokratischen Rivalen Barack Obama habe, sagte McCains Wahlstratege Greg Strimple.

Es sei wenig sinnvoll, Geld und Arbeitskraft in Staaten zu verschwenden, in denen McCain nicht gewinnen könne, führte Strimple weiter aus: "Und aus meiner Sicht stand Michigan ganz oben auf der Liste".

Jüngste Umfragen zeigten, dass McCain dort nur noch geringe Chancen gegen seinen demokratischen Konkurrenten hat.

McCains Berater verwies darauf, dass Obama ebenfalls seine Strategie aufgegeben habe, in allen 50 Bundesstaaten Wahlkampf zu führen. Obama dürfte nun auch Geld für den Wahlkampf in Michigan abziehen und es statt dessen in anderen Staaten wie Virginia, Colorado und North Carolina einsetzen, um dort bei Anhängern der Republikaner Boden gutzumachen.

McCain verliert an Zustimmung

Michigan gilt mit seinen zehn Millionen Einwohnern als mitentscheidend für den Ausgang der Wahlen am 4. November. Bei den vergangenen vier Abstimmungen gewannen dort die Demokraten.

Vor dem Hintergrund der dramatischen Finanzkrise verliert McCain derzeit deutlich an Stimmen. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung der Washington Post entfielen auf Obama landesweit 50 Prozent der Wählerstimmen, auf McCain nur 46 Prozent.

In einer ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des renommierten Quinnipiac-Instituts zu den möglicherweise wahlentscheidenden Staaten Florida, Ohio und Pennsylvania verzeichnete Obama einen klaren Vorsprung vor seinem republikanischen Gegner John McCain, der dort noch vor einem Monat zum Teil klar geführt hatte.

Der Umfrage zufolge trauen die Wähler Obama die größte Kompetenz in Wirtschaftsfragen zu.

McCain sprach inzwischen darüber, wen er im Falle eines Wahlsieges an den Kabinettstisch holen würde. In einem Reuters-Interview wollte McCain am Donnerstag nicht sagen, ob der derzeitige Amtsinhaber Henry Paulson in einer von ihm geführten Regierung Chancen auf einen Amtsverbleib habe. "Es sollte jemand sein, den die Amerikaner kennen und der Vertrauen und Zuversicht weckt", antwortete McCain auf die Frage nach den Kandidaten für dieses Amt. "Da gibt es Leute wie (Cisco-Chef) John Chambers, Meg Whitman oder Warren Buffett."

Buffett ist ein Starinvestor Whitman ehemalige Ebay-Chefin. Auch US-Notenbankchef Ben Bernanke wollte McCain keine Zusage für eine Amtsverlängerung machen.

© AP/AFP/dpa/segi/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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