US-Bürger in Pakistan festgenommen:Allein gegen Osama bin Laden

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Auf eigene Mission in Pakistan: Die Polizei hat einen mit Schwert, Pistole und Nachtsichtgerät bewaffneten Kalifornier an der afghanischen Grenze gefasst - er wollte Osama bin Laden enthaupten.

Die ganze Welt sucht seit Jahren nach Osama bin Laden - jetzt beschloß ein Amerikaner, den islamistischen Extremistenführer sebstständig aufzuspüren und begab sich auf eigene Faust auf die Jagd. Im Norden Pakistans wurde der US-Bürger nun kurz vor der afghanischen Grenze festgenommen Der 50-jährige Kalifornier Gary Faulkner sei in einer Bergregion an der Grenze zu der afghanischen Provinz Nuristan gefasst worden, teilte die pakistanische Polizei am Dienstag mit.

Die ganze Welt sucht seit Jahren nach Osama bin Laden (hier ein Bild aus dem Jahr 1998) - jetzt beschloß ein Amerikaner, den islamistischen Extremistenführer sebstständig aufzuspüren. (Foto: ap)

Der Mann habe eine Pistole, einen Dolch und eine Art Schwert bei sich getragen. Auch Nachtsichtgläser, eine Nachtsichtkamera und christliche Literatur seien bei dem Verdächtigen gefunden worden. Der US-Bürger war nach Angaben der Polizei als Tourist in den bei Urlaubern beliebten Bezirk Chitral eingereist. Er habe in einem Hotel übernachtet und den in solchen Fällen üblichen Begleitschutz erhalten, bevor er am Sonntagabend verschwunden sei.

"Wir starteten eine Suchaktion und fanden ihn 14 Kilometer vor der Grenze zwischen Pakistan und Afghanistan," sagte ein Polizeibeamter in Peshawar. Der Kalifornier war demnach auf dem Weg in die benachbarte afghanische Provinz Nuristan, eine Hochburg der radikalislamischen Taliban. Der 50-jährige US-Bürger sagte den Angaben zufolge, die Terroranschläge vom 11. September 2001 seien ein großer Verlust für sein Land. Der Chef des Terrornetzwerks Al-Qaida sei eine "andauernde Gefahr für Amerika".

Daher habe er Bin Laden und seine Gefolgsleute vom Terrornetzwerk Al-Qaida aufspüren wollen. Der Polizeisprecher nannte Faulkner einen harmlosen Touristen, der Pakistan in der Vergangenheit bereits mehrmals bereist habe. Es gebe keine Verbindungen zu Geheimdiensten. "Es ist denkbar, dass er sich für die Terroranschläge vom 11. September (2001 in New York) rächen wollte", erklärte der Sprecher.

Die pakistanische Polizei vermutete, dass der Kalifornier Bin Laden töten wollte. Das US-Konsulat in Peshawar wurde über die Festnahme informiert. Ein Sprecher der US-Botschaft in Islamabad sagte, sie versuche, ein Treffen mit dem US-Bürger zu erwirken. Dieser leidet nach Angaben der pakistanischen Polizei unter Nierenproblemen und hohem Blutdruck.

Auf Bin Laden haben die USA ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar (20 Millionen Euro) ausgesetzt. Seine Gesundheit ist Gerüchten zufolge derzeit angeschlagen. Der Aufenthaltsort des gebürtigen Saudi-Arabers ist umstritten. Gemeinhin wird angenommen, er habe im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet Unterschlupf gefunden.

© AFP/dpa/fvk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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