Türkei:Urteil in Istanbul verschoben

Zwei Jahre nach dem Selbstmordanschlag auf deutsche Touristen in Istanbul verzögert sich das Urteil in dem Prozess erneut. Grund der unerwarteten Verlängerung des Verfahrens ist der Austausch der Richter.

Zwei Jahre nach dem Selbstmordanschlag auf deutsche Touristen in der türkischen Metropole Istanbul verzögert sich das Urteil in dem Prozess erneut. Grund ist der Austausch der Richter und Beisitzer, wie aus dem Protokoll der Verhandlung am Montag hervorging. Unklar blieb, warum die Richter kurz vor Abschluss des Verfahrens ausgewechselt wurden. Der Prozess soll am 24. Januar fortgesetzt werden. Die türkische Regierung macht die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für den Anschlag im Altstadtviertel Sultanahmet verantwortlich, bei dem im Januar 2016 zwölf Deutsche getötet wurden.

Die vier Hauptbeschuldigten, die den Selbstmordattentäter bei der Vorbereitung unterstützt haben sollen, bleiben in Untersuchungshaft. Sie hatten am Montag vor Gericht alle Vorwürfe zurückgewiesen und ihre Freisprüche gefordert. Die Staatsanwaltschaft fordert für drei syrische Angeklagte lebenslange Haft, für einen irakischen Beschuldigten bis zu 15 Jahre Gefängnis. Für die anderen 22 Angeklagten werden Freisprüche erwartet. Den Angeklagten werden unter anderem Mitgliedschaft im IS, vorsätzliche Tötung und versuchter Sturz der verfassungsmäßigen Ordnung vorgeworfen. Der Prozess hatte im Juli 2016 begonnen.

© SZ vom 09.01.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: