Türkei:Schlag gegen die Doppelspitze

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Die Justiz ermittelt nun auch gegen die Co-Chefin der oppositionellen Kurdenpartei HDP. Unterdessen sterben bei einem Angriff auf ein Polizeirevier zwei PKK-Kämpfer und zwei Polizisten.

Von Luisa Seeling und Mike Szymanski, München

Der kurdische Oppositionsführer Selahattin Demirtaş hat dem türkischen Staatspräsidenten und der Regierung in Ankara vorgeworfen, die pro-kurdische Partei HDP fertigmachen zu wollen. "Das ist eine politische Operation. Sie tun alles, um die HDP zu lynchen", sagte Demirtaş am Freitag in Istanbul. Zuvor war bekannt geworden, dass die türkische Justiz nun auch die Co-Parteichefin der HDP ins Visier genommen hat. Gegen Figen Yüksekdağ seien Ermittlungen wegen "Propaganda für eine terroristische Vereinigung" eingeleitet worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag. Demirtaş sagte, die Ermittlungen seien von der politischen Spitze des Landes "gelenkt". Bei der Wahl am 7. Juni hatte die HDP mit 13 Prozent einen historischen Erfolg errungen und der regierenden AKP die absolute Mehrheit verbaut. An deren Adresse gerichtet sagte Demirtaş: "Seit dem 7. Juni haben wir eine andere Lage. Habt Respekt vor der Urne." Der eigentlich Grund, warum die Regierung Krieg nicht nur gegen den IS, sondern auch wieder gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK führe, sei "die Niederlage vom 7. Juni".

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