Thüringen:Brandanschlag vermutet

In einer geplanten Unterkunft hat es gebrannt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.

In einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Nordthüringen hat es am frühen Montagmorgen gebrannt. Die Polizei geht von einem politisch motivierten Brandanschlag aus. Ein technischer Defekt als Brandursache könne ausgeschlossen werden, sagte eine Polizeisprecherin. Der Brand in drei Wohnblöcken in Rockensußra im Kyffhäuserkreis wurde gegen 3.30 Uhr gemeldet. Verletzt wurde niemand. Die Polizei fahndet nach den Tätern. Thüringer Politiker reagierten auf den mutmaßlichen Anschlag mit Bestürzung und Empörung. Integrationsminister Dieter Lauinger (Grüne) sagte, das Land werde sich nicht davon abbringen lassen, "für eine gute und menschenwürdige Unterbringung derer zu sorgen, die in Not zu uns kommen". CDU-Landeschef Mike Mohring erklärte, wer gegen Ausländer hetze und Unterkünfte anzünde, "beschmutzt den Namen Deutschlands". Die drei Blöcke aus DDR-Zeiten sollten nach Sanierungsarbeiten als Unterkünfte für Asylbewerber genutzt werden. Zur Brandbekämpfung waren etwa 80 Feuerwehrleute im Einsatz.

© SZ vom 08.09.2015 / EPD - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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