Terror-Prozess:Fluchtgefahr unwahrscheinlich

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Sie stehen unter Terror-Anklage, sitzen seit drei Jahren in Haft, doch die zu erwartenden Strafen dürften nicht höher sein. Nun kommen fünf von zehn angeklagten türkischstämmigen Kommunisten frei.

Von Annette Ramelsberger, München

Knapp drei Jahre nach dem Beginn des großen Prozesses gegen zehn türkischstämmige Kommunisten vor dem Oberlandesgericht München ist nur noch die Hälfte von ihnen in Haft. Der 7. Strafsenat unter dem Vorsitz von Richter Manfred Dauster setzte am Montag vier Haftbefehle gegen die Angeklagten außer Vollzug, darunter auch gegen eine Ärztin aus Nürnberg, die sich bis zu ihrer Festnahme um die Behandlung von Folteropfern gekümmert hatte. Bereits im Dezember hatte Dauster die Haftentlassung des in der Türkei schwer gefolterten und deshalb psychisch angeschlagenen Angeklagten Mehmet Yeşilçalı angeordnet. Fünf der zehn Angeklagten sind weiter in Haft. Ihnen wird die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland vorgeworfen, der maoistischen Partei TKP/ML.

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