Terror an der Küste Ostafrikas:Mindestens 22 Kenianer sterben bei Doppelanschlag

Lesezeit: 1 min

Sicherheitskräfte und MItarbeiter des kenianischen Roten Kreuzes stehen im Küstenort Gamba, wo Bewaffnete in der Nacht mindestens neun Menschen töteten. (Foto: AP)

Sie stürmten zwei Küstenorte, zündeten Häuser an und erschossen Menschen: Bei zwei nächtlichen Attacken an der kenianischen Küste sind mindestens 22 Menschen getötet worden. Kenias Innenministerium spricht sogar von mehr Todesopfern.

  • Mindestens 22 Tote bei Doppelanschlag an kenianischer Küste - Innenministerium spricht von 29 Opfern
  • Nach BBC-Angaben gehören die Angreifer zur islamistischen Al-Shabaab-Miliz
  • Täter wollten offenbar Gefangene befreien
  • In Somalia sterben mehrere Menschen durch ein Selbstmordattentat.

Doppelanschlag an kenianischer Küste

Bei zwei zeitgleich verübten Angriffen in kenianischen Küstenorten sind in der Nacht zum Sonntag mindestens 22 Menschen getötet worden. Nach Angaben des Roten Kreuzes haben bewaffneten Angreifer die Orte Hindi und Gamba überfallen und dort 13 beziehungsweise neun Menschen getötet, teilte die Organisation über Twitter mit.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

In Hindi in der Nähe der kenianischen Urlaubsinsel Lamu hatten Unbekannte nach Angaben des Polizeisprechers Häuser angezündet und wahllos Menschen erschossen. In Gamba im Bezirk Tana River wurde eine Polizeiwache angegriffen. Einem Polizeisprecher zufolge wollten die Angreifer dort muslimische Gefangene befreien. Dabei seien auch Polizisten getötet worden. Wie viele Häftlinge entkommen konnten, sagte der Sprecher nicht. Einige der Befreiten würden jedoch mit den Angriffen in Mpeketoni vor zwei Wochen in Zusammenhang gebracht.

Wer sind die Täter?

Der britischen BBC zufolge hat sich die radikal-islamische Al-Shabaab-Miliz zu den Angriffen bekannt. Der Sender beruft sich auf das Innenministerium, das von insgesamt 29 Todesopfern spricht.

Zuletzt kam es in der bei Touristen beliebten kenianischen Küstenregion immer wieder zu Übergriffen der Al-Shabaab. Dabei wurden allein im vergangenen Monat 65 Menschen getötet. Die anhaltende Gewalt belastet die Tourismusindustrie, eine der Haupteinnahmequellen des ostafrikanischen Landes. Die aus Somalia stammende Miliz hatte ihre Massaker damit begründet, dass Kenia Soldaten nach Somalia geschickt hatte, wo das Militär gegen die Miliz vorgeht.

Selbstmordattentat in Somalia

In der somalischen Hauptstadt Mogadischu zündete am Wochenende ein Selbstmordattentäter vor dem Parlamentsgebäude eine Autobombe und riss mehrere Menschen mit in den Tod. Nach Angaben eines somalischen Sicherheitsbeamten wollte ein Al-Shabaab-Terrorist am Samstag mit dem Auto vor das Parlament vorfahren. Als er von Soldaten angehalten wurde, zündete er die Bombe. Mindestens drei Soldaten seien dabei getötet worden. Zwei Kinder aus einem nahe gelegenen Flüchtlingslager seien ebenfalls umgekommen, sagte ein Polizeisprecher. Ebenfalls in Mogadischu starben zwei Verkehrspolizisten bei einem Mordanschlag. In Somalia sind den Anschlägen der Extremisten bereits Tausende Menschen zum Opfer gefallen - in den vergangene sechs Monaten auch vier Parlamentarier. Die Miliz wirft den Politikern eine islamfeindliche Gesetzgebung vor.

© SZ.de/dpa/AFP/Reuters/ipfa/chwa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: