Syrien-Konflikt:Syrische Opposition will an Friedenskonferenz teilnehmen

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Sie wollen in Genf auch mit am Tisch sitzen: Die vom Westen unterstützte Syrische Nationale Koalition kündigte an, an der geplanten Friedenskonferenz im Januar teilnehmen zu wollen - im Gegensatz zu einer anderen Rebellengruppe.

Die vom Westen unterstützte syrische Opposition wird an der für den 22. Januar angesetzten Syrien-Friedenskonferenz in Genf teilnehmen. Dies kündigte Ahmad Dscharba, Chef der Syrische Nationalen Koalition, dem größten Bündniss der syrischen Rebellen, in einem Interview an. Erst diese Woche hatte auch die syrische Regierung unter Baschar al-Assad mitgeteilt, bei der Konferenz mit am Tisch sitzen zu wollen.

Eine Teilnahme Irans an der Konferenz sei indes nur denkbar, wenn das Land seine Beteiligung an dem Konflikt auf Seiten der syrischen Regierung und über von ihm beeinflusste Gruppen wie der libanesischen Hisbollah beende, sagte Dscharba. Die Armee der syrischen Rebellen (Freie Syrische Armee, FSA) hatte dagegen einen Boykott der Konferenz angekündigt. Ihr Kommandeur, General Salim, sagte, seine Truppen würden die Kämpfe weder während der Konferenz noch danach einstellen.

Ein Hauptstreitpunkt im Vorfeld des von den USA und Russland initiierten Treffens in Genf ist die Frage, welche Rolle Syriens Präsident Baschar al-Assad künftig spielen soll. Ziel der Konferenz ist es, erstmals Vertreter seiner Führung und der Opposition an den Verhandlungstisch zu bringen.

So soll nach mehr als zweieinhalb Jahren der Weg für eine Übergangsregierung und ein Ende des Bürgerkriegs mit bislang mehr als 100.000 Toten und Millionen Vertriebenen geebnet werden.

Oppositionsregierung wählt türkische Stadt als Regierungssitz

Der Chef der Oppositionsregierung, Ahmed Tumeh, sagte der türkischen Zeitung Cumhuriyet, dass das Kabinett der Oppositionsregierung in einer neuen Regierung für Syrien aufgehen solle, würde bei der Konferenz die Bildung einer Übergangsregierung für Syrien beschlossen werden.

Mittlerweile hat die Oppositionsregierung die türkische Stadt Gaziantep als ihren Sitz gewählt. Von der nur 50 Kilometer nördlich der syrischen Grenze gelegenen Stadt aus seien die von der Opposition beherrschten Gebiete in Syrien schnell zu erreichen, sagte Tumeh.

Der gemäßigte Islamist Tumeh war im September von der Syrischen Nationalen Koalition zum Chef einer Rebellenregierung gewählt worden. Die USA hatten Bedenken gegen die Bildung von Tumehs Regierung geäußert, weil dies die Einrichtung einer Übergangsregierung für ganz Syrien verhindern könnte. Die SNC setzte sich aber über diese Vorbehalte hinweg.

© süddeutsche.de/AFP/Reuters/webe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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