Südkoreas Präsidentin Park Geun-hye hat am Dienstag erstmals klein beigegeben. Sie zog die Nominierung des oppositionellen Professors Kim Byong-joon für das Amt des Premiers zurück, mit der sie den Skandal um die Sektenpredigerin Choi Soon-sil entschärfen wollte, in den sie verwickelt ist. Park hatte sich heimlich von Choi führen lassen, was sie allerdings bestreitet. Choi hatte ihren Einfluss genutzt, um Firmen wie Samsung Millionen abzupressen. Mit der Berufung Kims hatte Park die Opposition besänftigen wollen, sie war sogar bereit, ihm die Innen- und Wirtschaftspolitik zu überlassen, was die Verfassung nicht vorsieht. Sie war bereit, der Opposition Macht abzutreten, um ihr Amt zu retten. Doch die biss selbst bei diesem Köder nicht an und hält an ihrer Rücktrittsforderung fest.
Südkorea:Das Ende ist nah
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Nach einer Welle von Skandalen steht Präsidentin Park vor dem Aus. Ihr Rücktritt würde eine tiefe Zäsur für die politische Kultur des Landes bedeuten.
Von Christoph Neidhart, Tokio
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