Südchinesisches Meer: Inselstreit kocht hoch

Chinas südliche Nachbarn bremsen die Vorstöße Pekings in ihre Gewässer: Vietnam beschlagnahmt ein Schiff, die Philippinen starten mit den USA demonstrativ ein Manöver.

Vietnam beklagt sich häufiger über das Verhalten chinesischer Schiffe vor den Küsten. Mal heißt es, dass fremde Fischer aus dem Norden in die eigenen Fanggründe eindringen, mal klagt Hanoi, dass die chinesische Küstenwache oder Marine die eigenen Fischer belästige, vertreibe oder, wie in einem besonders drastischen Fall, sogar versenke. In der Regel bleibt es bei lautstarken Protesten, aber zuletzt war es anders. Hanoi hat ein chinesisches Schiff kurzum beschlagnahmt, weil es angeblich in vietnamesische Hoheitsgewässer eingedrungen war. Peking kommentierte den Vorfall zunächst nicht. Der Kapitän und zwei Seeleute wurden an Land gebracht und in Gewahrsam genommen, wie staatliche Medien in Vietnam am Montag berichteten. Demnach war das Schiff, das angeblich Treibstoff für chinesische Fischerboote geladen hatte, bereits am Donnerstag von Vietnams Küstenwache aufgebracht worden.