Spanische Exklave Ceuta:Zwei Flüchtlinge ertrinken vor spanischem Hoheitsgebiet

Freiwillige Helfer vom Roten Kreuz versorgen in Ceuta die afrikanischen Flüchtlinge. (Foto: dpa)

Mehr als 200 Flüchtlinge hatten an Heiligabend versucht, die spanische Stadt Ceuta in Nordafrika zu erreichen.

Mehr als 200 afrikanische Flüchtlinge haben am Freitag versucht, schwimmend die spanische Exklave Ceuta an der nordafrikanischen Mittelmeerküste zu erreichen. Von ihnen hätten 185 die mit Stacheldraht versehene Grenzsicherungsanlage überwinden können und spanisches Hoheitsgebiet erreicht, teilte das Rote Kreuz mit. Zwei Flüchtlinge kamen bei der Aktion in der Weihnachtsnacht ums Leben.

Flüchtlinge sollen ungewöhnlich gewaltsam vorgegangen sein

Die Flüchtlinge stürmten am frühen Morgen die Grenze. Viele von ihnen versuchten, die mit Stacheldraht versehene Anlage zu überwinden. Andere schwammen durchs Meer. Dabei ertranken zwei auf marokkanischer Seite. Laut Angaben der marokkanischen Polizei wurden bereits vorher 104 Migranten festgenommen und so daran gehindert, sich an der Aktion zu beteiligen.

Die spanischen Sicherheitskräfte wiesen darauf hin, dass die Flüchtlinge ungewöhnlich gewaltsam gegen die Grenzbeamten auf beiden Seiten der Grenze vorgegangen seien. Zwölf Afrikaner seien ins Krankenhaus gebracht worden, teils mit schweren Knochenbrüchen. Etwa 30 wurden nach Informationen der Zeitung El Faro (Ceuta) leicht verletzt.

15 Menschen sind vergangenes Jahr bei dem Versuch ertrunken

Jedes Jahr versuchen Tausende afrikanischer Flüchtlinge, in die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla zu gelangen, da diese zur EU gehören. Beim Versuch, Ceuta schwimmend zu erreichen, ertranken 2014 nach spanischen Angaben 15 Migranten. Die zu Spanien gehörende Stadt in Nordafrika hat 85 000 Einwohner und liegt an der Meerenge von Gibraltar.

© SZ/AFP/AP/dpa/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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