Seit 2008 im Amt:Neuseelands Premier John Key tritt zurück

New Zealand Prime Minister John Key announces his resignation

Neuseelands Premier John Key.

(Foto: dpa)
  • Der Premierminister war acht Jahre im Amt.
  • Es war damit gerechnet worden, dass er bei der nächsten Wahl 2017 erneut Spitzenkandidat der konservativen National Party wird.
  • Key gibt familiäre Gründe für den Rückzug an.

Neuseelands konservativer Premierminister John Key hat überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Er führte familiäre Gründe für die Entscheidung an. Der 55-Jährige regiert den Pazifikstaat mit seinen etwa 4,5 Millionen Einwohnern seit 2008.

Der New Zealand Herald berichtet, Keys Ehefrau Bronagh habe ihn gebeten, das Amt abzugeben. In einer kurzen Pressekonferenz erklärte der Politiker, seine Aufgabe hätte große Opfer "von jenen, die mir am wichtigsten sind" gefordert. Die Privatsphäre seiner Kinder sei "außerordentlich" verletzt worden. "Alles was ich sagen kann ist: Ich habe alles gegeben, was ich konnte. Mein Tank ist leer." Key will offiziell am 12. Dezember zurücktreten.

Der aus Auckland stammende ehemalige Devisenhändler stieg erst 2002 in die Politik ein. 2008 gewann seine konservative National Party mit ihm als Spitzenkandidat die Wahl. 2011 und 2014 folgten erneut deutliche Mehrheiten.

Key ist unter Bürgern populär

Seine Regierung verfolgt einen pragmatischen Kurs mit moderaten Privatisierungen und auf Ausgleich bedachter Wirtschafts- und Sozialpolitik. Key gilt im Land als beliebt.

Zuletzt waren die hohen Miet- und Immobilienpreise in Auckland, der größten Stadt des Landes, ebenso ein großes Thema wie die Lage strukturschwacher Regionen. Ein anderer umstrittener Punkt: 2015 erteilte die Regierung so viele Arbeitsvisa an Ausländer wie noch nie in der Geschichte des Landes. Das linke Lager argumentiert, dass Neuseeländer hierdurch benachteiligt würden.

Im Jahr 2017 stehen die nächsten Parlamentswahlen an. Bislang war erwartet worden, dass die National Party mit Key als Spitzenkandidaten erneut die Mehrheit gewinnen wird. Nachfolger als Premier und damit vermutlich Spitzenkandidat soll nun sein Stellvertreter Bill English werden.

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