Sachsen-Anhalt:Staatssekretärin entlassen

Nach einem Streit mit dem ehemaligen Fahrer ihres Dienstwagens wird Edwina Koch-Kupfer (CDU) in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Sie sieht sich unter anderem mit dem Vorwurf des Sexismus konfrontiert.

Von Ulrike Nimz, Magdeburg

Nach Berichten über einen fragwürdigen Umgang mit ihrem Fahrer hat die Staatssekretärin im Bildungsministerium von Sachsen-Anhalt, Edwina Koch-Kupfer (CDU), ihren Posten verloren. Wie die Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte, hat Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) einer Bitte von Bildungsminister Marco Tullner (CDU) entsprochen und der 55-Jährigen die Entlassungsurkunde übergeben. Koch-Kupfer wurde demnach in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Sie war seit 2016 als Staatssekretärin im Bildungsministerium beschäftigt. In die Kritik geriet Koch-Kupfer nach einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung. Dabei ging es um einen Streit mit ihrem ehemaligen Dienstwagen-Fahrer vor dem Arbeitsgericht Magdeburg. Der Fahrer wirft Koch-Kupfer vor, ihre Amtsprivilegien missbraucht zu haben. So soll sie ihn beauftragt haben, während ihres Urlaubs Blumen zu gießen und einzukaufen. Außerdem steht der Vorwurf des Sexismus im Raum: So soll es vorgekommen sein, dass Koch-Kupfer gegenüber Bekannten mit der Figur des Fahrers geprahlt und den 53-Jährigen bei Dienstreisen gebeten habe, aus dem Auto zu steigen und sich zur Schau zu stellen. Die Staatssekretärin hatte dem Mann im Juli mit der Begründung mangelnder Loyalität gekündigt. Koch-Kupfer war 2011 als parteilose Politikerin über die Landesliste der Linken in den Landtag eingezogen, wechselte jedoch wenig später unter heftigen Diskussionen zur CDU.

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