Russland:Putin museal

Eine Ausstellung in Moskau feiert den Kremlchef als Kunstobjekt. Die Schau heißt "Superputin" und zeigt rund 30 Objekte, die dem Präsidenten gefallen dürften.

Russlands Präsident hat ja schon durchaus selbst ein Faible für heldenhafte Inszenierungen: Nach seinen Urlauben lässt Wladimir Putin die Pressestelle des Kreml gerne Fotos verbreiten, die ihn auf dem Rücken feuriger Pferde zeigen oder beim Jagen im Busch, nur ein Gewehr vor der sonst blanken Brust. Nun aber treibt eine Ausstellung in Moskau diese Idee noch weiter: "Superputin" heißt die Schau, in der rund 30 Kunstwerke den russischen Präsidenten verherrlichen. Als Actionheld auf einem Bären reitend, als Judoka mit schwarzem Gürtel, als Weihnachtsmann oder Kriegsheld - Putin ist im Museum für "ultramoderne" Kunst im Zentrum Moskaus noch bis 15. Januar in Öl, als Statue und Wandteppich zu sehen. Anschließend soll die Ausstellung nach Berlin und London weiterziehen, sagt die 22-jährige Mitorganisatorin Julia Djuschewa, auch dort solle man die Kunstwerke sehen, die jeweils eine positive Seite des Langzeitpräsidenten repräsentieren. Der Präsident sei im Umgang mit jedermann "loyal und voller Respekt", er habe "nur Verbündete und Freunde", so Djuschewa, außerdem sei er "geradeheraus, sportlich, musikliebend, ein Tierschützer". Schade sei nur, dass der "Super-Präsident" seit seiner Scheidung 2013 keine "Superfrau" an seiner Seite habe, witzelt Djuschewa.

© SZ vom 11.12.2017 / SZ, AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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