Niederlande:Franzose wegen Anschlagsplanung in Rotterdam verhaftet

  • In Rotterdam hat eine Anti-Terror-Einheit der niederländische Polizei vier Männer festgenommen.
  • Unter ihnen: Ein 32-jähriger Franzose, der verdächtigt wird einen terroristischen Anschlag in Frankreich geplant zu haben.

Die niederländische Polizei hat am Sonntag einen 32-jährigen Mann festgenommen. Der Franzose soll nach Angaben aus französischen Polizeikreisen von der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) beauftragt gewesen sein, mit dem Verdächtigen Reda Kriket einen Anschlag in Frankreich zu verüben.

Der am Donnerstag in Paris festgenommene Kriket gehörte der gleichen belgischen Islamistenzelle an wie der mutmaßliche Drahtzieher der Pariser Anschläge, Abdelhamid Abaaoud.

Zugriff in Rotterdam

Eine Anti-Terroreinheit der Polizei nahm den Mann im Westen Rotterdams fest und durchsuchte auch mehrere Wohnungen. Umliegende Häuser waren vorsorglich geräumt worden.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann schnell nach Frankreich ausgeliefert wird. Die französische Justiz hatte bereits am Freitag um die Festnahme ersucht. Außerdem kam es bei der Aktion zu drei weiteren Festnahmen. Zwei der übrigen Festgenommenen seien Männer im Alter von 43 und 47 Jahre mit algerischem Hintergrund. Die Identität der dritten Person werde noch überprüft.

Festgenommener Terrorverdächtiger
:Abdeslam schweigt

Seit den Anschlägen in der belgischen Hauptstadt will der überlebende Hauptverdächtige der Anschläge von Paris, Salah Abdeslam, nicht mehr mit den Ermittlern reden.

Ob die Festnahme des Franzosen im Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen stand, wurde nicht mitgeteilt. In Paris waren am 13. November Anschläge auf mehrere Lokale, den Konzertsaal Bataclan und das Stade de France verübt worden. 130 Menschen starben. Zu den Taten bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), die sich auch zu den Brüsseler Anschlägen vom Dienstag bekannte.

Im Zuge der Ermittlungen waren personelle Verbindungen zwischen den Anschlägen in Belgien und Frankreich immer deutlicher geworden. Bei den Selbstmordanschlägen auf den Brüsseler Flughafen Zaventem und eine U-Bahnstation im Brüsseler Europaviertel waren 28 Menschen getötet und 340 weitere verletzt worden.

© SZ.de/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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