"Right Livelihood Award":Anti-Chemiewaffen-Aktivist erhält Alternativen Nobelpreis

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"Das ist Wissen, das genau jetzt in Syrien gebraucht wird": Der Alternative Nobelpreis zeichnet in diesem Jahr unter anderem den Kampf gegen Chemiewaffen und den Einsatz für Vergewaltigungsopfer im Kongo aus.

Für seinen Einsatz gegen Chemiewaffen wird der US-Aktivist Paul Walker mit dem "Alternativen Nobelpreis" geehrt. Walker ist einer von vier Preisträgern, die sich in diesem Jahr den Right Livelihood Award teilen, wie die dafür eingerichtete Stiftung in Stockholm bekanntgegeben hat.

"Chemiewaffen sind einfach herzustellen, aber schwer abzurüsten. Walker hat 20 Jahre Erfahrung damit, wie sie politisch und technisch vernichtet werden können", erklärte die Organisation. "Das ist Wissen, das genau jetzt in Syrien gebraucht wird."

Die Preisverleihung findet am 2. Dezember im Schwedischen Reichstag statt. Walker, der für die Umweltorganisation Green Cross arbeitet, teilt sich das Preisgeld in Höhe von zwei Millionen Schwedischen Kronen (231.000 Euro) mit drei weiteren Aktivisten.

"Für sein beharrliches Engagement für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit unter extrem schwierigen Bedingungen" ehrte die Jury den palästinensischen Anwalt Radschi Surani. Er ist der erste Palästinenser, der den "Alternativen Nobelpreis" bekommt.

Ehrung für "Sicherung der Grundlagen menschlichen Lebens"

Der Gynäkologe Denis Mukwege aus der Demokratischen Republik Kongo wird nach Aussage der Stiftung ausgezeichnet "für seine langjährige Arbeit, Frauen, die sexuelle Kriegsgewalt überlebt haben, zu heilen, und für seinen Mut, die Ursachen und Verantwortlichen zu benennen".

Zudem ehrt die Jury den Schweizer Experten für Ernährungssicherheit Hans R. Herren von der Biovision Foundation, "weil er mit wissenschaftlicher Expertise und bahnbrechender praktischer Arbeit einer gesunden, sicheren und nachhaltigen globalen Nahrungsversorgung den Weg bahnt".

Der Geschäftsführer der Right Livelihood Award Stiftung, Ole von Uexküll, erklärte, alle vier Preisträger stünden "für die Sicherung der Grundlagen menschlichen Lebens". Sie zeigten, "dass wir das Wissen und die Werkzeuge haben, um Massenvernichtungswaffen zu zerstören, Respekt für Menschenrechte zu sichern, um den Krieg gegen Frauen im Ostkongo zu beenden und um die Welt mit organischer Landwirtschaft zu ernähren".

Der als "Alternativer Nobelpreis" bezeichnete Right Livelihood Award wird seit seiner Gründung durch den Deutsch-Schweden Jakob von Uexküll 1980 vergeben und zählt nun insgesamt 153 Preisträger aus 64 Ländern. Uexküll hatte den Preis ins Leben gerufen, nachdem die Nobel-Stiftung keinen Preis für Engagement im Bereich Umweltschutz und internationale Entwicklung schaffen wollte.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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