Nach Test von Mittelstreckenraketen:Nordkorea droht mit viertem Atomtest

Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un (Foto: Rodong Sinmun/dpa)

Weitere Provokation aus Pjöngjang: Nordkorea erwägt eine "neue Form" von Atomtest. In einer entsprechenden Mitteilung warnt das Außenministerium explizit die USA.

Nach dem Test zweier Mittelstreckenraketen vergangene Woche droht Nordkorea nun mit dem Einsatz von nuklearem Material. Das Außenministerium in Pjöngjang ließ mitteilen, dass es eventuell einen Atomtest starten wolle. "Wir würden eine neue Form von nuklearem Test zur Stärkung unserer nuklearen Abschreckung nicht ausschließen", hieß es in einer Erklärung, die die amtliche Nachrichtenagentur KCNA verbreitete.

Auslöser der Drohung ist offenbar die gemeinsame jährliche Militärübung der USA mit Südkorea. Das Manöver der Streitkräfte beider Länder mit knapp 15 000 Soldaten läuft seit Donnerstag. Pjöngjang betrachtet die Truppenübung als Provokation.

In der Erklärung des nordkoreanischen Außenministeriums heißt es über den möglichen Atomtest weiter: "Die USA sollten besser darüber nachdenken und aufhören, voreilig zu handeln."

Reichweite bis Japan

Im vergangenen Jahr hatte Nordkorea aus Protest gegen die Übung sogar mit einem Atomangriff gedroht. In diesem Jahr ließ die Führung des kommunistischen Staates schon vor dem Start des Manövers erst Dutzende Kurzstreckenraketen testen, dann wurden zwei Mittelstreckenraketen vom Typ Rodong abgefeuert. Diese haben eine Reichweite von bis zu 1300 Kilometern und könnten damit Japan erreichen.

Die US-Regierung teilte daraufhin mit, sie nehme die "provokative Eskalation" ernst und werde mit ihren Verbündeten sowie im Weltsicherheitsrat "entsprechende Maßnahmen" koordinieren. Nordkorea hat bereits 2006, 2009 und 2013 Atombomben getestet.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/joba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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