Proteste nach der Präsidentschaftswahl in Ägypten:Tausende demonstrieren gegen "unfaire" Wahlen

Wütende Demonstranten auf dem Tahrir, brennende Wahlplakate im Büro eines Präsidentschaftskandidaten: In Ägyptens Hauptstadt Kairo kommt es nach der Veröffentlichung der Wahlergebnisse zu heftigen Ausschreitungen. Die ägyptischen Revolutionäre sehen sich nach dem Aufstand gegen den ehemaligen Machthaber Mubarak um ihre Freiheit betrogen.

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Wütende Demonstranten auf dem Tahrir, brennende Wahlplakate im Büro eines Präsidentschaftskandidaten: In Ägyptens Hauptstadt Kairo kommt es nach der Veröffentlichung der Wahlergebnisse zu heftigen Ausschreitungen. Die ägyptischen Revolutionäre sehen sich nach dem Aufstand gegen den ehemaligen Machthaber Mubarak um ihre Freiheit betrogen. Sie protestieren gegen den regierenden Militärrat, gegen unfaire, nicht repräsentative Wahlen und gegen die Politiker, die sich für die Stichwahl am 14. und 15. Juni qualifiziert haben: Tausende Menschen gingen in Ägypten auf die Straße, nachdem die Ergebnisse der ersten Runde der Präsidentschaftswahl veröffentlicht worden waren.

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Zentrum der Proteste war einmal mehr der Tahrir-Platz im Herzen Kairos. Hier hatte der Aufstand gegen den ehemaligen Machthaber Hosni Mubarak begonnen, hier hatten die Regimegegner im vergangenen Jahr wochenlang ausgeharrt.

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Jetzt fühlen sich viele der Revolutionäre um ihre Freiheit betrogen. Der Kampf gegen Mubarak und die anschließende Auflehnung gegen die Militärregierung erscheinen vergebens. "Es kann nicht sein, dass wir nur zwischen einem religiösen Staat und einem autokratischen Staat wählen dürfen. Dann haben wir nichts erreicht", sagte ein Demonstrant auf dem Tahrir.

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Für die Stichwahl qualifiziert hat sich in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl zunächst der Kandidat der Muslimbrüder, Mohammed Mursi, mit 5,76 Millionen Stimmen. Ihm wird der zweitplatzierte Kandidat Ahmed Schafik entgegentreten.

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Schafik war unter Mubarak Luftwaffenchef und Ministerpräsident, er gilt vielen als Vertreter des alten Regimes. Die Wut der Demonstranten nach der Veröffentlichung der Wahlergebnisse richtete sich deshalb auch gegen das Büro des ehemaligen Mubarak-Gefolgsmanns.

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Hunderte Menschen griffen das Hauptquartier des Kandidaten an. Sie warfen Fenster ein, schleuderten Wahlunterlagen nach draußen und zerrissen Wahlplakate. Am Ende ging Schafiks Büro in Flammen auf. Tausende Flugblätter bedeckten den Boden rund um das Gebäude.

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Nachdem das Feuer gelöscht war, versammelten sich Unterstützer Schafiks vor dem Hauptquartier. "Die Muslimbrüder sind Feinde Gottes", riefen sie in Sprechchören und verurteilten damit den Kontrahenten Mursi. Ähnliche Proteste wie in Kairo wurden aus den Städten Alexandria, Port Said, Ismailia und Suez gemeldet.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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